OGH 4Ob406/84 (RS0053910)

OGH4Ob406/842.4.1985

Rechtssatz

Gerichte (mit Ausnahme des VfGH) haben Gesetze, Verordnungen und Staatsverträge, wenn sie nicht gehörig (in gesetzwidriger oder verfassungswidriger Weise) kundgemacht sind, nicht anzuwenden. Es gibt dabei keinen Unterschied zwischen "Überhaupt nicht" und bloß "mangelhaft kundgemachten" Rechtsvorschriften; (hier: Anbringung von mehr als zwei Straßenverkehrszeichen auf einer Standsäule entgegen § 48 Abs 3 StVO).

VwGH vom 28.03.1977, Zl 159/76; Veröff: JBl 1977,660 (mit Anmerkung von Morscher)

Normen

B-VG Art89 Abs1
B-VG idF BGBl 1975/302 Art139 Abs3

4 Ob 406/84OGH02.04.1985

Veröff: MR 1985,3,A19

4 Ob 395/84OGH02.04.1985

Veröff: SZ 58/53 = ÖBl 1985,153 = GRURInt 1986,352

4 Ob 334/86OGH15.07.1986

Veröff: SZ 59/136 = MR 1986,5 S 28 = WBl 1987,16 = ÖBl 1986,160

4 Ob 385/87OGH20.10.1987
5 Ob 36/88OGH10.05.1988

Auch; Beisatz: Hier: § 146 GV, § 147 GV (T1) <br/>Veröff: NZ 1989,50 (mit Anmerkung von Hofmeister)

9 ObA 77/98hOGH29.04.1998

nur: Gerichte haben Gesetze, Verordnungen und Staatsverträge, wenn sie nicht gehörig (in gesetzwidriger oder verfassungswidriger Weise) kundgemacht sind, nicht anzuwenden. (T2)<br/>Beisatz: Fehlt also eine gehörige (dh gesetzmäßige Kundmachung), liegt keine Norm vor; eine Antragstellung nach Art 89 Abs 2 B-VG ist diesfalls unzulässig. (T3)<br/>Beisatz: Hier: "Zulagenordnung für Spitalsärzte" vom 10.12.1996. (T4)

9 Ob 71/03mOGH27.08.2003

nur T2; Beis wie T3

8 ObA 2/04sOGH12.03.2004

Vgl auch; nur T2; Beis wie T3 nur: Fehlt also eine gehörige (dh gesetzmäßige Kundmachung), liegt keine Norm vor. (T5)<br/>Beisatz: Hier: Beschluss des Wiener Stadtsenats über Änderung der Nebengebühren. (T6)

1 Ob 202/14hOGH27.11.2014

Auch

9 ObA 60/15mOGH28.10.2015

Auch

Dokumentnummer

JJR_19850402_OGH0002_0040OB00406_8400000_001

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