OGH 5Ob680/81 (RS0038794)

OGH5Ob680/8113.10.1981

Rechtssatz

Die die Erscheinenspflicht und Aussagepflicht der Zeugen normierenden Vorschriften des zivilgerichtlichen und strafgerichtlichen Verfahrens sowie der Verfahren vor den Verwaltungsbehörden sind, wenn und insoweit es in diesen Verfahren (auch) um die Feststellung und Durchsetzung der Rechte einzelner geht, Schutzgesetze im Sinne des § 1311 ABGB. Daher zivilrechtlicher Haftung eines Zeugen, der in einem derartigen Verfahren ungerechtfertigt sein Erscheinen oder die Aussage verweigert, für den dadurch schuldhaft verursachten Schaden.

Normen

ABGB §1295 IIf2
ABGB §1295 IIf4
ABGB §1311 IIc
AVG §19 Abs3
AVG §50
StPO §150
VStG §24
ZPO §326 Abs2
ZPO §333 Abs3

5 Ob 680/81OGH13.10.1981

Veröff: SZ 54/142 = RZ 1982/2 S 10 = JBl 1983,203

9 Ob 104/00kOGH11.04.2001

Vgl auch; Beisatz: Die öffentlich-rechtlichen Vorschriften über die Aussagepflicht eines Zeugen vor Gericht sind Schutzgesetze iSd § 1311 ABGB. (T1) <br/>Beisatz: Hier: Haftung wegen falscher Zeugenaussage vor Gericht. (T2)

6 Ob 238/12mOGH19.12.2012

Vgl auch; Beisatz: Jene Vorschriften, die auf die verfahrensrechtliche Verwertbarkeit eines Sachverständigengutachtens abzielen, bezwecken (auch) den Schutz der Parteien vor frustrierten Verfahrenskosten. (T3)

4 Ob 197/13vOGH27.02.2014

Vgl; Beisatz: In einem nach Befangenheit eines Richters für nichtig erklärten Verfahren kommen die durch die Befangenheit entstandenen Mehrkosten und frustrierte Aufwendungen als Schaden in Betracht. (T4)<br/>Beisatz: Hier: Befangenheit eines Schiedsrichters. (T5)

Dokumentnummer

JJR_19811013_OGH0002_0050OB00680_8100000_002

Lizenziert vom RIS (ris.bka.gv.at - CC BY 4.0 DEED)