OGH 1Ob82/73 (RS0022373)

OGH1Ob82/7323.5.1973

Rechtssatz

Die Gütergemeinschaft unter Lebenden muss, um dingliche Wirkung zu haben, im Grundbuch in der Weise ersichtlich gemacht werden, dass für jeden Ehegatten das Eigentumsrecht mit der Beschränkung einverleibt wird, dass während der Dauer der Gütergemeinschaft kein Teil einseitig über seinen ideellen Anteil verfügen kann. Wird im Hauptbuch nur auf eine Ehevertrag und Erbvertrag verwiesen, tritt keine dingliche Wirkung der dort vereinbarten Gütergemeinschaft ein.

Normen

ABGB §1236
GBG §4
GBG §5

1 Ob 82/73OGH23.05.1973

Veröff: SZ 46/56 = EvBl 1974/26 S 69 = RZ 1973/208 S 218 = NZ 1974,120

3 Ob 615/79OGH19.12.1979

Veröff: NZ 1980,156

5 Ob 9/80OGH09.09.1980

Beisatz: Eine derartige Ersichtlichmachung ist in aller Regel mit wenigen Worten möglich, andernfalls muss zum näheren Inhalt der Ehepakte ausdrücklich auf eine genau bezeichnete Stelle der Urkunde verwiesen werden, die zur Urkundensammlung erliegt und Grundlage der Eintragung (§ 5 GBG) ist. (T1)

6 Ob 11/82OGH25.03.1983

Auch; Beis wie T1; Veröff: NZ 1983,185

5 Ob 4/85OGH12.02.1985

Veröff: NZ 1986,44

6 Ob 1557/95OGH22.08.1995

Vgl auch

6 Ob 43/21yOGH15.04.2021

Vgl

5 Ob 72/21fOGH30.11.2021
5 Ob 30/22fOGH01.06.2022

Beisatz: Vermerk „Gütergemeinschaft“ beim jeweiligen Hälfteanteil genügt. (T2)

Dokumentnummer

JJR_19730523_OGH0002_0010OB00082_7300000_001

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