OGH 9Os205/68 (RS0098176)

OGH9Os205/6818.9.1969

Rechtssatz

Die Verletzung der Vorschrift des § 229 StPO die unter bestimmten Voraussetzungen den Ausschluß der Öffentlichkeit vorsieht, ist - zum Unterschied von einer Verletzung der grundsätzlich die Öffentlichkeit der Hauptverhandlung statuierenden Bestimmung des § 228 StPO - im Gesetz nicht mit Nichtigkeit bedroht und vermag daher schon aus diesem Grunde den angezogenen Nichtigkeitsgrund nicht herzustellen (vgl SSt IV 3, XXXII 9 ua).

Normen

StPO §228
StPO §229
StPO §281 Z3

9 Os 205/68OGH18.09.1969
11 Os 183/78OGH06.03.1979

Vgl; Beisatz: Allenfalls Nichtigkeitsgrund nach § 281 Abs 1 Z 4 StPO, wenn bei Öffentlichkeitsausschluß die Beschuldigtenverantwortung oder die Beweisergebnisse anders gewesen wären (§ 281 Abs 3 StPO). (T1)

9 Os 120/81OGH11.08.1981
11 Os 26/82OGH28.04.1982
9 Os 142/82OGH22.03.1983

Vgl auch; Beisatz: Hier: Zu § 213 FinStrG. (T2) Beis wie T1 (hier verneint); Veröff: SSt 54/23

12 Os 55/85OGH27.06.1985

Vgl auch; Beisatz: Eine Nichtigkeit nach sich ziehende Verletzung des § 228 StPO liegt nur dann vor, wenn die Öffentlichkeit der Hauptverhandlung sachlich ungerechtfertigt ausgeschlossen wird. Die Mißachtung der Formvorschriften des § 229 StPO ist nicht mit Nichtigkeit bedroht. (T3)

11 Os 184/85OGH17.03.1986

Vgl; Beis wie T1 (hier verneint); Veröff: SSt 57/17

9 Os 76/85OGH02.07.1986

Vgl aber; Beisatz: Meritorische Behandlung des Einwands, in der Hauptverhandlung sei die Öffentlichkeit aus einem im § 229 StPO nicht vorgesehenen Grund ausgeschlossen und damit die Vorschrift des § 228 StPO verletzt worden. (T4)

14 Os 99/89OGH11.10.1989

Vgl auch; Beis wie T1

14 Os 158/94OGH20.12.1994

Vgl; Beis wie T1

13 Os 105/02OGH29.01.2003

Auch; Beis wie T1

Dokumentnummer

JJR_19690918_OGH0002_0090OS00205_6800000_001

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