Rechtssatz
Für die Frage, ob Miete oder Pacht anzunehmen ist, ist es belanglos, was für eine rechtliche Unterstellung die Parteien im Bestandvertrag in dieser Richtung vorgenommen haben (vgl MietSlg 7886 ua).
8 Ob 10/64 | OGH | 28.01.1964 |
Veröff: MietSlg 16101 |
8 Ob 285/65 | OGH | 19.10.1965 |
Veröff: MietSlg 17132 |
5 Ob 22/69 | OGH | 12.02.1969 |
Veröff: MietSlg 21136 |
6 Ob 94/70 | OGH | 09.09.1970 |
Veröff: MietSlg 22114 |
3 Ob 67/73 | OGH | 10.04.1973 |
Veröff: MietSlg 25112 |
1 Ob 204/73 | OGH | 05.12.1973 |
Veröff: MietSlg 25113 = HS 8061 |
7 Ob 692/76 | OGH | 18.11.1976 |
Veröff: MietSlg 28117 |
5 Ob 602/79 | OGH | 25.09.1979 |
Vgl; Beisatz: Sind Voraussetzungen sowohl für Verpachtung als auch Vermietung bei Vertragsabschluss gegeben, ist Parteiwille entscheidend. (T1) |
1 Ob 598/80 | OGH | 27.05.1980 |
Beis wie T1 |
5 Ob 723/81 | OGH | 15.02.1983 |
Auch |
8 Ob 11/04g | OGH | 29.03.2004 |
Auch; Beisatz: Entscheidend ist nur der Inhalt der eingeräumten Befugnisse und der sich daraus ergebende Zweck des Rechtsgeschäftes. (T2) |
3 Ob 253/05k | OGH | 26.07.2006 |
Beis wie T1; Beisatz: Jedenfalls können inhaltliche Regelungen in einem Bestandvertrag, die einen Zusammenhang mit dem MRG (früher MG) herstellen, einen wesentlichen Gesichtspunkt für die rechtliche Qualifikation eines Bestandvertrags als Miet- oder Pachtvertrag nach der Gesamtheit der Umstände des Einzelfalls bilden, weil in solchen nicht allein eine Rechtsvorstellung zum Ausdruck gebracht wird, sondern die Rechte und Pflichten der Vertragspartner bestimmt werden, etwa wenn bestimmte Kündigungsgründe nach dem MRG angesprochen werden. (T3) |
3 Ob 145/08g | OGH | 17.12.2008 |
Auch; Beisatz: Dass im Vertrag das Wort „Miete" nicht vorkommt, ist somit bedeutungslos, woran bei übereinstimmendem Willen der Parteien schon wegen des allgemein geltenden „falsa demonstratio"-Grundsatzes nicht zu zweifeln ist. (T4) |
6 Ob 141/09t | OGH | 18.09.2009 |
Beis wie T3; Beisatz: Daraus ist aber - unter Außerachtlassung der übrigen Umstände - nicht der Schluss zu ziehen, dass bei Fehlen derartiger Hinweise in Richtung mietenrechtlicher Regelungen zwingend von einem Pachtverhältnis ausgegangen werden müsste. (T5); Beisatz: Dass die Parteien ausdrücklich die Nichtanwendbarkeit des Mietrechtsgesetzes vereinbart haben und die Beklagte rund acht Jahre nach Vertragsbeginn möglicherweise selbst die Auffassung vertreten hat, Pächterin und nicht Mieterin der Bestandräumlichkeit zu sein, ist nicht von entscheidungswesentlicher Bedeutung; jedenfalls kann eine derartige nachträgliche Rechtsauffassung nicht zurückwirken. (T6) |
Dokumentnummer
JJR_19640128_OGH0002_0080OB00010_6400000_001
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