OGH 8Ob10/64 (RS0020514)

OGH8Ob10/6428.1.1964

Rechtssatz

Für die Frage, ob Miete oder Pacht anzunehmen ist, ist es belanglos, was für eine rechtliche Unterstellung die Parteien im Bestandvertrag in dieser Richtung vorgenommen haben (vgl MietSlg 7886 ua).

Normen

ABGB §1091 A1

8 Ob 10/64OGH28.01.1964

Veröff: MietSlg 16101

8 Ob 285/65OGH19.10.1965

Veröff: MietSlg 17132

5 Ob 22/69OGH12.02.1969

Veröff: MietSlg 21136

6 Ob 94/70OGH09.09.1970

Veröff: MietSlg 22114

1 Ob 1/72OGH19.01.1972
3 Ob 67/73OGH10.04.1973

Veröff: MietSlg 25112

1 Ob 204/73OGH05.12.1973

Veröff: MietSlg 25113 = HS 8061

7 Ob 692/76OGH18.11.1976

Veröff: MietSlg 28117

7 Ob 591/78OGH22.06.1978
7 Ob 67/78OGH15.02.1979
5 Ob 602/79OGH25.09.1979

Vgl; Beisatz: Sind Voraussetzungen sowohl für Verpachtung als auch Vermietung bei Vertragsabschluss gegeben, ist Parteiwille entscheidend. (T1)

1 Ob 617/80OGH04.06.1980
1 Ob 598/80OGH27.05.1980

Beis wie T1

3 Ob 575/79OGH29.10.1980
1 Ob 784/81OGH31.03.1982
7 Ob 729/82OGH27.01.1983
5 Ob 723/81OGH15.02.1983

Auch

2 Ob 575/85OGH10.12.1985

Auch

7 Ob 584/86OGH19.06.1986

Veröff: RdW 1986,369

3 Ob 513/88OGH19.10.1988

Auch

6 Ob 701/89OGH16.11.1989
3 Ob 581/87OGH27.05.1988

Veröff: JBl 1989,312 (Böhm)

8 Ob 534/89OGH22.02.1990
4 Ob 535/92OGH07.07.1992

Auch

1 Ob 584/92OGH25.08.1992

Auch

6 Ob 608/92OGH29.10.1992
1 Ob 548/94OGH11.10.1994

Auch

1 Ob 2315/96iOGH29.04.1997

Auch

8 Ob 11/04gOGH29.03.2004

Auch; Beisatz: Entscheidend ist nur der Inhalt der eingeräumten Befugnisse und der sich daraus ergebende Zweck des Rechtsgeschäftes. (T2)

8 Ob 108/04xOGH20.01.2005

Auch

3 Ob 253/05kOGH26.07.2006

Beis wie T1; Beisatz: Jedenfalls können inhaltliche Regelungen in einem Bestandvertrag, die einen Zusammenhang mit dem MRG (früher MG) herstellen, einen wesentlichen Gesichtspunkt für die rechtliche Qualifikation eines Bestandvertrags als Miet- oder Pachtvertrag nach der Gesamtheit der Umstände des Einzelfalls bilden, weil in solchen nicht allein eine Rechtsvorstellung zum Ausdruck gebracht wird, sondern die Rechte und Pflichten der Vertragspartner bestimmt werden, etwa wenn bestimmte Kündigungsgründe nach dem MRG angesprochen werden. (T3)

7 Ob 260/07xOGH12.03.2008
3 Ob 145/08gOGH17.12.2008

Auch; Beisatz: Dass im Vertrag das Wort „Miete" nicht vorkommt, ist somit bedeutungslos, woran bei übereinstimmendem Willen der Parteien schon wegen des allgemein geltenden „falsa demonstratio"-Grundsatzes nicht zu zweifeln ist. (T4)

6 Ob 141/09tOGH18.09.2009

Beis wie T3; Beisatz: Daraus ist aber - unter Außerachtlassung der übrigen Umstände - nicht der Schluss zu ziehen, dass bei Fehlen derartiger Hinweise in Richtung mietenrechtlicher Regelungen zwingend von einem Pachtverhältnis ausgegangen werden müsste. (T5); Beisatz: Dass die Parteien ausdrücklich die Nichtanwendbarkeit des Mietrechtsgesetzes vereinbart haben und die Beklagte rund acht Jahre nach Vertragsbeginn möglicherweise selbst die Auffassung vertreten hat, Pächterin und nicht Mieterin der Bestandräumlichkeit zu sein, ist nicht von entscheidungswesentlicher Bedeutung; jedenfalls kann eine derartige nachträgliche Rechtsauffassung nicht zurückwirken. (T6)

8 Ob 14/14pOGH29.09.2014

Vgl auch

Dokumentnummer

JJR_19640128_OGH0002_0080OB00010_6400000_001

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