OGH 8Os211/60 (RS0097497)

OGH8Os211/6013.6.1960

Rechtssatz

Angaben von Personen, die von ihrem Entschlagungsrecht nach dem § 152 StPO Gebrauch gemacht haben, einem Sachverständigen gegenüber können, soweit sie den Tathergang betreffen, bei sonstiger Nichtigkeit nach dem § 281 Z 3 StPO vom Erstgericht nicht zum Gegenstand von Feststellungen gemacht werden.

Normen

StPO §152
StPO §281 Abs1 Z3
StPO §281 Abs1 Z4 B

8 Os 211/60OGH13.06.1960

Veröff: SSt XXXI/58 = EvBl 1960/329 S 554

12 Os 306/63OGH28.02.1964
12 Os 255/68OGH18.12.1968

Ähnlich

12 Os 93/69OGH11.06.1969

Veröff: EvBl 1970/52 S 80

10 Os 72/77OGH22.06.1977

Vgl jedoch

9 Os 4/83OGH08.03.1983

Vgl; Beisatz: Aktenkundige Angaben des Zeugen vor der Polizei dürfen auch vom Sachverständigen verwertet werden. (T1)

10 Os 159/85OGH11.02.1986

Vgl

14 Os 81/87OGH22.07.1987

Vgl; Beisatz: Eine Umgehung des Entschlagungsrechtes liegt nur dann vor, wenn dadurch ein neues (weiteres) Beweismittel trotz eines bereits geltend gemachten Entschlagungsrechtes genommen werden soll. (T2) Veröff: JBl 1988,255 = EvBl 1988/15 S 90 = RZ 1987/62 II S 229

11 Os 94/91OGH10.09.1991

Beisatz: Unzulässige Umgehung des Entschlagungsrechtes. (T3)

15 Os 162/93OGH25.11.1993

Beis wie T3; Beisatz: Schon die Einbringung solcher Sachverhaltsschilderungen in die Hauptverhandlung ist unstatthaft. (T4)

15 Os 153/04OGH13.01.2005

Auch; Beisatz: Ein weder als vom Gericht beauftragten Sachverständigen noch als Behördenorgan (Amtsarzt) tätiger behandelnder Arzt darf hingegen über die ihm gegenüber gemachten Äußerungen zur Herkunft von Verletzungen als Zeuge vernommen und seine Aussage verwertet werden. (T5)

Dokumentnummer

JJR_19600613_OGH0002_0080OS00211_6000000_001

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