OGH 1Ob12/59 (RS0023235)

OGH1Ob12/5921.1.1959

Rechtssatz

Die Streupflicht des Bestandgebers wird aus ihrem Wesen als Nebenverpflichtung eines Bestandvertrages heraus durch die Verkehrsbedürfnisse einerseits und durch die Zumutbarkeit von Streumaßnahmen anderseits abgrenzt.

Normen

ABGB §1096 A1
ABGB §1096 B
ABGB §1295 IId3
StVO §93 Abs1

1 Ob 12/59OGH21.01.1959

Veröff: ZVR 1959/93 S 95

7 Ob 174/71OGH24.11.1971

Beisatz: Diese Beschränkung gilt naturgemäß allgemein, also nicht nur für die Häufigkeit des Streuens, sondern auch für die Aufwendigkeit der Streumittel. Nun ist die Verwendung von Asche als Streugut durchaus üblich und angemessen. Dass dies erst recht auf einen nur von wenigen Menschen begangenen Haushof in ländlicher Gegend zutrifft, versteht sich von selbst. Vom Vermieter zu verlangen, dass er den fraglichen Verbindungsweg mit Salz zu bestreuen hätte, so wie dies seit einiger Zeit auf öffentlichen Verkehrsflächen immer häufiger zu geschehen pflegt, wäre daher nicht nur wegen der Unüblichkeit einer solchen Maßnahme, sondern auch wegen der Kostspieligkeit eine über das Zumutbare erheblich hinausgehende Anforderung an die Sorgfaltspflicht eines Vermieters. (T1) Veröff: ImmZ 1972,43 = MietSlg 23205 = ZVR 1973/6 S 8 = ZVR 1982/261 S 231

3 Ob 569/81OGH25.11.1981

Veröff: RZ 1982/58 S 220 = ZVR 1982/261 S 231

2 Ob 47/07mOGH12.07.2007

Vgl; nur: Die Streupflicht des Bestandgebers ist Nebenverpflichtung eines Bestandvertrages. (T2)

2 Ob 60/08zOGH10.04.2008

Auch; nur T2; Vgl Beis wie T1; Veröff: SZ 2008/46

2 Ob 137/11bOGH30.08.2011

Auch; nur T1

2 Ob 70/12aOGH29.11.2012

Auch; nur T2; Veröff: SZ 2012/134

2 Ob 43/14hOGH28.03.2014

Beis wie T1

2 Ob 116/20bOGH17.09.2020

Dokumentnummer

JJR_19590121_OGH0002_0010OB00012_5900000_001

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