OGH 2Ob521/55 (RS0026844)

OGH2Ob521/5519.10.1955

Rechtssatz

Das Mitverschulden des Vaters und gesetzlichen Vertreters des Minderjährigen kann dem letzteren nicht angelastet werden, weil hiezu jede gesetzliche Grundlage fehlt. Ein Verschulden des gesetzlichen Vertreters kann nur bei Vertretungshandlungen dem vertretenen Minderjährigen zugerechnet werden, ein deliktisches Verschulden des gesetzlichen Vertreters - und um ein solches handelt es sich hier - kann aber die Ansprüche des Minderjährigen nicht schmälern (SZ 20/246; JBl 1953,547 ff; JBl 1954,593, auch Ehrenzweig in seinem System II/1 1928 S 63).

Normen

ABGB §1304 A
ABGB §1313a IIb
KFG §106 Abs5

2 Ob 521/55OGH19.10.1955

Veröff: ZVR 1956/29 S 40

2 Ob 374/56OGH27.06.1956
6 Ob 440/61OGH29.11.1961
5 Ob 55/67OGH22.03.1967
2 Ob 163/75OGH23.10.1975

Veröff: SZ 48/109 = ZVR 1976/318 S 335

3 Ob 648/81OGH24.02.1982
2 Ob 557/85OGH18.06.1985

nur: Ein Verschulden des gesetzlichen Vertreters kann nur bei Vertretungshandlungen dem vertretenen Minderjährigen zugerechnet werden. (T1); Beisatz: Mitverschulden der Mutter bei Verfügung über Mündelvermögen ohne Einholung der Genehmigung des Gerichtes. (T2) Veröff: SZ 58/105

6 Ob 558/94OGH22.09.1994

nur T1

2 Ob 2404/96kOGH28.11.1996
2 Ob 97/07iOGH29.11.2007

Auch; Beisatz: Hier: Nicht ordnungsgemäße Verwahrung eines Kindes im Auto. (T3)

2 Ob 252/07hOGH24.01.2008

Auch; Beis wie T3; Beisatz: Keine Kürzung des Schmerzengeldanspruchs des Kindes. (T4)

4 Ob 204/08sOGH20.01.2009

Auch; Veröff: SZ 2009/7

4 Ob 200/11gOGH20.12.2011

Auch; Beis wie T4

Dokumentnummer

JJR_19551019_OGH0002_0020OB00521_5500000_001

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