vorheriges Dokument
nächstes Dokument

BGBl II 246/2008

BUNDESGESETZBLATT

FÜR DIE REPUBLIK ÖSTERREICH

246. Verordnung: Verbot des Inverkehrbringens von gentechnisch verändertem Raps aus den Ölrapslinien Ms8, Rf3 und Ms8xRf3 in Österreich und Aufhebung der Verordnung betreffend das Verbot des Inverkehrbringens von gentechnisch verändertem Mais BT 176

246. Verordnung der Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend, mit der das Inverkehrbringen von gentechnisch verändertem Raps aus den Ölrapslinien Ms8, Rf3 und Ms8xRf3 in Österreich verboten und die Verordnung betreffend das Verbot des Inverkehrbringens von gentechnisch verändertem Mais BT 176 aufgehoben wird

Auf Grund des § 60 des Gentechnikgesetzes - GTG, BGBl. Nr. 510/1994, zuletzt geändert durch das Bundesgesetz BGBl. I Nr. 127/2005 und das Bundesgesetz BGBl. I Nr. 6/2007, wird verordnet:

§ 1. (1) Das Inverkehrbringen von Erzeugnissen, die aus nachfolgend beschriebenen GVO bestehen oder solche enthalten, in Österreich ist verboten:

  1. 1. Ölrapskörner aus den jeweils männlichen und weiblichen Linien der Sorte Brassica napus L., die die Ereignisse Ms8 bzw. Rf3 aufweisen, sowie Körner herkömmlicher Kreuzungen (Ms8xRf3-Hybrid) zwischen diesen weiblichen und männlichen Parentallinien, in die die folgende DNA eingeführt wurde:
    1. a) in die weiblinie Linie (Ms8):
  2. aa. PTA29-barnase-3´nos:
    1. der für die Tapetumzellen spezifische Promotor PTA29 aus Nicotiana tabacum,
    2. das Barnase-Gen aus Bacillus amyloliquefaciens zur Erzeugung männlicher Sterilität,
    3. Teil der nicht codierenden Region 3´nos des Nopalin-Synthase-Gens des Agrobacterium tumefaciens;
  3. bb. pSSUAra-bar-3´g7:
    1. der pSSUAra-Promotor aus Arabidopsis thaliana,
    2. das aus Streptomyces hygroscopicus isolierte bar-Gen, das Toleranz gegenüber dem Herbizid Glufosinat-Ammonium verleiht,
    3. die nicht codierende Sequenz 3´ des Gens 7 der DNA-TL des Agrobacterium tumefaciens.
    4. b) in die männliche Linie (Rf3):
  4. aa. PTA29-barstar-3´nos:
    1. der für die Tapetumzellen spezifische Promotor PTA29 aus Nicotiana tabacum,
    2. das Barstar-gen aus Bacillus amyloliquefaciens zur Wiederherstellung männlicher Fertilität,
    3. Teil der nicht codierenden Region 3´nos des Nopalin-Synthase-Gens des Agrobacterium tumefaciens;
  5. bb. pSSUAra-bar-3´g7:
    1. der pSSUAra-Promotor aus Arabidopsis thaliana,
    2. das aus Streptomyces hygroscopicus isolierte bar-Gen, das Toleranz gegenüber dem Herbizid Glufosinat-Ammonium verleiht,
    3. die nicht codierende Sequenz 3´ des Gens 7 der DNA-TL des Agrobacterium tumefaciens.
  6. 2. Die spezifischen Erkennungsmarker der Erzeugnisse lauten:
    1. ACS-BN005-8 für Linien, die ausschließlich das Ms8-Ereignis aufweisen,
    2. ACS-BN003-6 für Linien, die ausschließlich das Rf3-Ereignis aufweisen,
    3. ACS-BN005-8 x ACS-BN003-6 für Hybridlinien, die sowohl das Ms8- als auch das Rf3-Ereignis aufweisen.
  7. 3. Diese Erzeugnisse wurden von der Firma Bayer BioScience gemäß der Richtlinie 2001/18/EG angemeldet, und von der belgischen zuständigen Behörde am 25. Mai 2007 auf Grund der Entscheidung der Europäischen Kommission 2007/232/EG vom 26. März 2007 zum Inverkehrbringen zugelassen

(2) Das Verbot umfasst auch Körner, die aus Kreuzungen der Ölrapslinien Ms8, Rf3 und Ms8xRf3 mit anderen Ölrapslinien hervorgegangen sind.

§ 2. (1) Mit Inkrafttreten dieser Verordnung wird die Verordnung betreffend das Verbot des Inverkehrbringens von gentechnisch verändertem Mais mit der kombinierten Veränderung der Insektizidwirkung des BT-Endotoxin-Gens und erhöhter Toleranz gegenüber dem Herbizid Glufosinatammonium, BGBl. II Nr. 45/1997, aufgehoben.

(2) Diese Verordnung tritt mit Ausnahme des Abs. 1 mit 1. Oktober 2010 außer Kraft.

Kdolsky

Lizenziert vom RIS (ris.bka.gv.at - CC BY 4.0 DEED)