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Baupraktische Begriffe rund um das Fenster

PraktischesBau(Rechts)LexikonHanna Henfling , Hermann WenuschZRB 2019, V Heft 1 v. 1.3.2019

Anputzleiste (APU-Leiste):

Solche Leisten sollen den rissfreien sowie wasser- und luftundurchlässigen Anschluss des Verputzes an den Fensterstock gewährleisten.

Beschlag:

Fenstergriffe („Oliven“), Scharniere, die Fensterflügel mit dem Fensterstock verbinden und Teile, die dem Fensterrahmen Stabilität verleihen sollen (zB Eckwinkel).

(Fenster)anschlussfuge:

Zwischenraum zwischen Fenster und Mauerwerk. Diese muss so ausgebildet werden, dass sie undurchlässig gegen Schlagregen und Luftzug ist sowie Schimmelbildung verhindert.

(Fenster)band:

Scharnier (Gelenk) zwischen Fensterstock und Fensterflügel (der Begriff wird in der Architektur auch für eine – mehr oder weniger abstandsfreie – Aneinanderreihung von Fenstern verwendet).

Fensterbrett (Sohlbank):

Verkleidung des oberen Wandabschlusses des Parapets. Es gibt ein äußeres und inneres Fensterbrett – während letzteres vor allem optischen Zwecken dient, ist das andere erforderlich, um (einem Dach vergleichbar) das darunter liegende Mauerwerk (vor allem vor Durchfeuchtung) zu schützen. Eingesetzte Materialien sind Holz, Metall und Kunststoff.

F(ensterf)alz:

Abstufungen im Randbereich des Fensterrahmens bzw des daran anschließenden Fensterstocks, die ineinander greifen, um vor allem Luftzug zu verhindern.

(Fenster)stock (Zarge):

Fest mit dem Mauerwerk verbundener und unbeweglicher Teil des Fensters. Beweglich mit dem Fensterstock verbunden sind die Fensterflügel.

Flügelrahmen:

Rahmen, der die Fensterscheibe umschließt und beweglich mit dem Fensterstock verbunden ist.

Glasleiste:

Leiste, die das Fensterglas im Flügelrahmen hält.

Ichse:

Mauer-Innenkante (zB zwischen zwei Wänden oder einer Wand und der Decke).

Kämpfer:

Auflager (Stütze) eines Überlagers oder Gewölbes.

Kämpfer(fenster):

Fenster mit einer Oberlichte. Als Kämpfer wird dabei auch der waagrechte Riegel bezeichnet, der die Oberlichte vom darunterliegenden Hauptfenster (oder der Haupttür) trennt.

Kastenfenster:

Doppeltes Fenster, bei dem die Rahmen zusammengefasst sind. Beim „Grazer“ Kastenfenster schlagen die Außenflügel nach außen und die Innenflügel nach innen auf, beim „Wiener“ Kastenfenster schlagen alle Flügel nach innen auf.

Laibung:

Seitliche Flächen des Fensterlochs. Wird zwischen Außenlaibung und Innenlaibung unterschieden, so bezeichnet ersteres die (seitliche) Fläche zwischen Fensterstock und äußerer Wandoberfläche und letzteres die (seitliche) Fläche zwischen Fensterstock und innerer Wandoberfläche.

Parapet (Brüstung):

Der Teil der Wand, der zwischen Fußboden(konstruktion) und dem Fensterloch (des Rohbaus) liegt.

Sicherheitsglas:

Glas, das vor Verletzungen schützen soll, indem es besonders widerstandsfähig ist oder im Bruchfall in ungefährliche Splitter birst (zB ESG – Einscheiben-Sicherheitsglas) oder ein Herabfallen von Splittern vermeidet (zB VSG – Verbund-Sicherheitsglas).

(Ge)sims(e):

Aus einer Wand hervorragendes zumeist waagrecht erstrecktes Architekturelement.

Sturz:

Der Teil der Wand, der zwischen Fensterloch des Rohbaus und Decke(nkonstruktion) liegt

Überlager:

Überträgt die Last des Mauerwerks, das über dem Fensterloch liegt, in das Mauerwerk neben dem Fensterloch.

Wiener Sprosse:

Scheinsprosse, die lediglich den Eindruck vermitteln soll, dass es sich nicht um eine durchgängige Fensterscheibe handle.

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