Einleitung
Das Bundesverfassungsgericht verkörpert den Anspruch, nicht nur in Deutschland, sondern auch in Europa eine gewisse Deutungsmacht innezuhaben. Symptomatisch dafür sind zuvorderst die Fremdsprachenübersetzungen von ausgewählten Entscheidungen, die teilweise sogar zeitgleich mit der deutschsprachigen Version veröffentlicht werden.1 Auch die Wissenschaft vom öffentlichen Recht in Deutschland ist durchaus selbstbewusst in Bezug auf ihre Ausstrahlungskraft über deutsche Grenzen hinaus.2 Diese Ambitionen finden durchaus Anklang in Europa. Bislang gab es allerdings keine annähernd objektive Möglichkeit herauszufinden, welche Entscheidung(en) des Bundesverfassungsgerichts besonders positive Resonanz findet bzw finden.