Anderen zu erklären, was Rechtsdogmatik ist, warum sie eine Wissenschaft ist und was man mit ihr erforschen kann, ist nicht so leicht; manchmal wissen wir es selbst nicht so genau. Deshalb kommt die Rechtsdogmatik immer wieder unter Rechtfertigungsdruck, vor allem wenn sie mit anderen Wissenschaften oder der Rechtswissenschaft in anderen Ländern verglichen wird. Vielen erfolgreichen Rechtsdogmatikern macht das nichts aus, doch manche führt es zur Selbstreflexion. Wolfgang Kahls Buch ist so eine Vergewisserungs- und Rechtfertigungsschrift, gegen Zweifler von außen und gegen Kritiker von innen. Geschrieben ist es in der besten deutschen Wissenschaftstradition, gegliedert in fünf Ebenen, begriffsklärend am Anfang, entfaltend und differenzierend danach, mit einem klaren Ergebnis, gestützt auf ein reiches Wissenschaftsleben im Verwaltungsrecht, abstrakt genug, um zu beeindrucken, mit umfassendem Anspruch, mit etwa 900 Fußnoten, die ua die einschlägigen Kontroversen nachweisen und knapp mitteilen, wer Recht hat und wer nicht, und mehr als 60 Seiten Literaturverzeichnis.