vorheriges Dokument
nächstes Dokument

Unzulässige Doppelvertretung durch Rechtsanwalt einer insolventen Gesellschaft

JudikaturBearbeiter: Univ.-Prof. Dr. Andreas KonecnyZIK 2016/322ZIK 2016, 238 Heft 6 v. 31.12.2016

RAO: § 10 Abs 1

RL-BA 1977: § 12a Z 3

Eine Rechtsanwälten verbotene Doppelvertretung liegt sowohl vor, wenn ein Anwalt beide Teile in einem Rechtsstreit vertritt (eigentliche Doppelvertretung), als auch ua als uneigentliche Doppelvertretung bei Vertretung in zusammenhängenden Sachen. Das Verbot ist begrifflich und aufgrund rechtspolitischer Zielsetzung als weitreichend zu verstehen. Es betrifft alle Konstellationen, in denen Interessenkollisionen zweier Parteien vorliegen bzw sich bereits abzeichnen (1 Bkd 4/01). Daher darf ein Rechtsanwalt nicht (wie im Anlassfall) neben einer insolventen Gesellschaft deren Muttergesellschaft in einem Prozess vertreten, den die Insolvenzverwalterin gegen diese auf Zahlung eines Betrags an die Insolvenzmasse führt. Im Hinblick auf das Interesse der Tochtergesellschaft an einer Massemehrung besteht ein Interessenkonflikt mit der Muttergesellschaft.

Sie möchten den gesamten Inhalt lesen?

Melden Sie sich bei Lexis 360® an.
Anmelden

Sie haben noch keinen Zugang?
Testen Sie Lexis 360® zwei Wochen kostenlos!
Jetzt testen!

Stichworte