Das zuletzt in ZIK 1997, 180, vorgestellte und für viele auch in Österreich unentbehrlich gewordene RWS-Skriptum zum Eigenkapitalersatzrecht von Gerkan /Hommelhoff ist zum Handbuch gewachsen (Umfang und Preis haben sich in etwa verdoppelt). Insgesamt zehn Autoren leisten Außerordentliches: Geboten wird nichts weniger als eine umfassende Darstellung des wohl kompliziertesten Rechtsinstituts an der Grenze von Gesellschafts- und Insolvenzrecht. Dies sei deshalb hervorgehoben, weil sich - wie K. Schmidt (GesRZ 1993, 8) bemerkt hat - mit der Literatur zu diesem Thema Bibliotheken füllen ließen (aus diesem Grund kann hier auch nicht auf Inhaltliches eingegangen werden). Der österreichische Praktiker, der solche Bibliotheken nicht benützen kann oder will, war und ist wegen der vom OGH postulierten Übernahme der im deutschen Recht entwickelten Grundsätze über eigenkapitalersetzende Gesellschafterdarlehen gezwungen, sich mit dem Stand der deutschen Diskussion zu befassen. Hier war das bisherige RWS-Skriptum ob seiner Prägnanz und Klarheit ein nach Einschätzung des Rezensenten nicht übertroffener Behelf: Mit zwei schlanken Bänden, nämlich von Karollus /Schulyok (Eigenkapitalersetzende Leistungen, 1998) und eben Gerkan /Hommelhoff , ließen sich die Mehrzahl der praktisch auftauchenden Probleme so weit beantworten, wie dies beim derzeitigen Stand der Dogmatik möglich ist. Das Handbuch bietet jetzt (noch) mehr Information, aber - zumindest für Nicht-Eingeweihte - leider zum wahrscheinlich unvermeidbaren Preis längeren Blätterns bis zur gesuchten Stelle. Aus Sicht des Rezensenten hätte es (für österreichische Bedürfnisse) auch eine 6. Auflage des RWS-Skriptums getan; da es eine solche aber offenbar nicht geben wird, bleibt für den, der am aktuellsten Stand sein will, nur der Griff zum teureren und dickeren Buch.
