Es ist ja im Grunde genommen erstaunlich: Obwohl die Kompetenzlage die Bereiche der Bildung eindeutig den Mitgliedstaaten zuordnet, gelingt es dem Autor, einem Spitzenbeamten im bayrischen Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst und habilitierten Staatsrechtler, auf mehr als 160 Seiten den Europäisierungsprozess im Wissenschaftsrecht darzustellen. Josef Franz Lindner zeichnet eindrücklich die Dimensionen, innerhalb derer dies geschieht: einer wissenschaftsimmanenten, einer wissenschaftspolitischen und einer wissenschaftsrechtlichen Dimension. Die wissenschaftsrechtliche Dimension wird dabei besonders stark durch die auch sonst dynamisch integrationsfreundliche Judikatur des EuGH geprägt.