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VwGH 12. 3. 1998, 96/20/0244 (FREMDENPOLIZEI)

JudikaturFREMDENPOLIZEIZfV 1999/540ZfV 1999, 229

§ 1 AsylG 1968 (Flüchtling, wohlbegründete Furcht vor Verfolgung; Verfolgungsmaßnahmen zur Erforschung eines „Sonderwissens“, Aufenthalt des Bruders, Asylrelevanz denkbar; inländische Fluchtalternative)

VwGH 12.03.1998, 96/20/0244

Die Einschätzung der bel Beh, die vom Bf (Kurde in der Türkei, Alevite) geschilderten Vorfälle (mehrmalige Anhaltungen, Schläge und Verletzungen mit Gummiknüppel, um Aufenthaltsort des Bruders herauszufinden) seien von so geringer Eingriffsintensität gewesen, dass sie asylrechtl nicht ins Gewicht fielen, wird nicht geteilt. Der VwGH hat bereits mehrfach betont, dass Verfolgungsmaßnahmen, die ledigl zur Erforschung eines „Sonderwissens“ gegen eine Person gerichtet sind, bei Hinzutreten weiterer Umstände und Verdichtung dieser Angriffe zu einer Intensität, die die Unzumutbarkeit der Inanspruchnahme des Schutzes des Heimatstaates zu begründen vermag, asylrelevant sein können (VwGH 31.03.1993, 92/01/0884, ua).

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