Konfusion durch Information: Eine kritische Analyse der "nachhaltigen" Produktkategorien der Artikel 8 und 9 SFDR

Die Sustainable Finance Disclosure Regulation ¹¹VO (EU) 2019/2088 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 27. November 2019 über nachhaltigkeitsbezogene Offenlegungspflichten im Finanzdienstleistungssektor. (SFDR) bildet neben der Taxonomie-VO²²VO (EU) 2020/852 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 18. Juni 2020 über die Einrichtung eines Rahmens zur Erleichterung nachhaltiger Investitionen und zur Änderung der VO (EU) 2019/2088 . einen Grundbaustein im Regelungswerk des europäischen Gesetzgebers zum Themenbereich "Sustainable Finance". Ihr Fokus liegt auf der Regulierung von nachhaltigkeitsorientierten Finanzprodukten. Während sich "grüne" Investmentvehikel anhaltender Beliebtheit erfreuen,³³ Lienke et al, Nachhaltigkeitsbezogene Kennzeichnung und Offenlegung im Asset Management. Eine Analyse aktueller gesetzlicher und aufsichtsrechtlicher Anforderungen der EU, Großbritanniens und der USA, BKR 2023, 584 (592). ist die SFDR selbst keineswegs unumstritten. Dies zeigt sich daran, dass auch über die Auflösung des bislang bekannten Klassifizierungsschemas laut nachgedacht wird.⁴⁴Vgl https://esgclarity.com/sfdr-articles-8-and-9-may-disappear-altogether-as-consultation-launches/(5 . 12. 2023). Nach einer nunmehr fast dreijährigen verpflichtenden Anwendung der SFDR⁵⁵Die SFDR trat am 10. 3. 2021 in Kraft. und der Justierung an kleineren Stellschrauben⁶⁶Eine Adaptierung der Art 8 und 9 SFDR fand durch die Taxonomie-VO statt. scheint es in Anbetracht des kürzlich beendeten Konsultationsverfahrens zur SFDR⁷⁷Vgl https://finance.ec.europa.eu/regulation-and-supervision/consultations/finance-2023-sfdr-implementation_en (28. 12. 2023); der Konsultationsprozess lief bis zum 22. 12. 2023. angebracht, eine Bilanz zum Offenlegungsregelwerk zu ziehen und die rechtliche Grundlage der heute vorhandenen "nachhaltigen" Produktkategorien einer kritischen Analyse zu unterziehen.