Klimahaftungsklagen aus Sicht von IZPR und IPR

​​ 1. Problemaufriss

Der Klimawandel ist derzeit nicht nur weltpolitisch in aller Munde.¹¹ Erdogan und Trump stellen Pariser Klimaabkommen infrage, Die Zeit, http://www.zeit.de/news/2017-07/08/g20-einigung-ungewiss-g20-gipfel-geht-in-seinen-zweiten-tag-08061602 (Stand 11. 7. 2017). Er hat sich auch zu einer juristischen Kategorie entwickelt,²² Spitzer, Der Klimawandel als juristische Kategorie - Internationale Perspektiven, FS N.N. (2017, in Druck). wie die Erkenntnisse des BVerwG und des VfGH zur Dritten Piste des Wiener Flughafens³³BVwG 2. 2. 2017, W109 2000179-1/291E; VfGH E 875/2017, E 886/2017. zeigen. Zunehmend melden sich freilich auch die individuell Betroffenen mit Schadenersatzansprüchen gegen die Verursacher des Klimawandels zu Wort. So klagte unlängst ein peruanischer Bauer den deutschen Energiekonzern RWE vor dem LG Essen, weil sein Grundstück durch die zunehmende Gletscherschmelze von Überschwemmung bedroht sei (Lliuya v RWE).⁴⁴Peruanischer Kleinbauer verklagt RWE - wegen Klimawandel, SZ, http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/klimawandel-peruanischer-kleinbauer-verklagt-rwe-wegen-klimawandel-1.3264228 (Stand 30. 5. 2017). Verantwortlich dafür seien - ua - die CO₂-Emissionen von RWE. Bevor man sich mit diesen Ansprüchen inhaltlich auseinandersetzen kann,⁵⁵Dazu Burtscher/Spitzer, Haftung für Klimaschäden, ÖJZ 2017 (in Druck). sind solche "Klimahaftungsklagen" aus der Sicht des IZPR und des IPR zu prüfen, da sie angesichts der globalen Dimension des Klimawandels fast notwendig internationale Bezüge aufweisen.