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Die Vermögensverteilung in Österreich und das Aufkommenspotenzial einer Vermögenssteuer**In diesem Artikel geäußerte Meinungen stellen die privaten Ansichten der Autoren dar und decken sich daher nicht notwendigerweise mit jenen der nachfolgend genannten Institutionen, in denen diese beschäftigt sind. Teile dieses Beitrags sind bereits unter dem Titel "Reichtumsverteilung in Österreich" in der Nummer 36/4 (2013) der Wirtschafts- und sozialpolitischen Zeitschrift (WISO) erschienen.

AufsätzePaul Eckerstorfer, Johannes Halak, Jakob Kapeller, Bernhard Schütz, Florian Springholz, Rafael WildauerWuG 2014, 63 Heft 1 v. 11.4.2014

1. Einleitung

Vermögen wird in Österreich seit dem Aufheben der Vermögens- (1993) und der Erbschaftssteuer (2008) nur mehr einer sehr geringen bis gar keiner Besteuerung unterzogen. Der Anteil der vermögensbezogenen Steuern am gesamten Steueraufkommen liegt mit 1,2% (2011) deutlich unter dem OECD-Schnitt von 5,4%.11AKOÖ (2013). Nachdem Bankenrettungen und steigende Arbeitslosenzahlen nicht nur hier, sondern weltweit die Staaten vor Finanzierungsschwierigkeiten stellen, rückt neuerdings die Vermögenssteuer auch international wieder ins Zentrum der Debatte. Gegenstand einer solchen Steuer ist das Nettovermögen (Gesamtvermögen abzüglich Schulden), wobei natürlich vom Gesetzgeber Ausnahmen für gewisse Vermögensbestandteile eingeführt werden können. Island und Spanien führten sie während der Krise wieder ein, und unlängst erregte der IWF mediale Aufmerksamkeit, als er auf das beträchtliche Aufkommenspotenzial einer Vermögenssteuer hinwies: Eine Besteuerung der reichsten 10% der Bevölkerung könne bei einem Steuersatz von 1%, so der IWF, in den Euro-Ländern ein Aufkommen von etwa 1% des BIP generieren.22IWF (2013).

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