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Außenwirtschaftliche Ungleichgewichte in der Eurozone wohlstandssteigernd korrigieren

EditorialWuG 2013, 3 Heft 1 v. 1.4.2013

In den Jahren vor Ausbruch der weltweiten Finanzkrise haben die Ungleichgewichte im Außenhandel sowohl zwischen den großen Weltregionen als auch innerhalb der Eurozone markant zugenommen. Sie kamen in hohen Defiziten oder Überschüssen im Saldo der Leistungsbilanz wie in einer starken Zunahme der Kapitalströme zum Ausdruck und spiegelten im Wesentlichen Unterschiede in der Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage zwischen den Volkswirtschaften. Neben der mangelhaften Regulierung der Finanzmärkte und der Ungleichheit der Verteilung von Einkommen und Vermögen bildeten sie eine wichtige Ursache für die seit 2008 anhaltende Finanz- und Eurokrise. Die Bedeutung gesamtwirtschaftlicher Ungleichgewichte für das Entstehen der Krise ist jüngst auch auf europäischer Ebene erkannt worden. Im Rahmen der makroökonomischen Überwachung wurde deshalb mit Ende 2011 ein "Ungleichgewichtsverfahren" (Macroeconomic Imbalance Procedure) als Teil des "Europäischen Semesters" etabliert. Den Ausgangspunkt für die Diskussion bildet der "Bericht über den Warnmechanismus" (Alert Mechanism Report) der Europäischen Kommission, der Ende November 2012 bereits zum zweiten Mal vorgelegt wurde. Auf Basis dieses Berichts führt die Kommission nun genauere Analysen für jene Länder durch, für die sie ein makroökonomisches Ungleichgewicht festgestellt hat. Darauf folgen wirtschaftspolitische Handlungsanleitungen im Rahmen der länderspezifischen Empfehlungen. Der "Bericht über den Warnmechanismus" orientiert sich am sogenannten "Scoreboard", mit Hilfe dessen anhand von elf Indikatoren Probleme der externen und interne Ungleichgewichte destilliert werden sollen.

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