In diesem dogmenhistorisch orientierten Beitrag geht es um die Frage, inwiefern Eugene Fama als Begründer der Theorie effizienter Märkte gelten kann, die den Deregulierungen der Finanzmärkte seit den 1970er-Jahren als theoretische Legitimationsfolie diente. Auch Günter Chaloupek untersuchte in vielen Beiträgen zur Geschichte der ökonomischen Theoriebildung anhand eines genaueren Studiums der Originalquellen, was die Autoren wirklich sagten und welche wirtschaftspolitischen Implikationen sich aus ihren Aussagen ergeben. Der Verfasser dieses Beitrages hat ihn in den letzten rund zwei Jahrzehnten auch in dieser Hinsicht sehr schätzen gelernt, oft waren seine Beiträge interessanter als die der sich diesen Themen ausschließlich widmenden Professorenschaft. Besonders hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang auch seine analytische Schärfe, breiteste Sachkenntnis und Urteilsfähigkeit in allen möglichen Bereichen der Wirtschaftspolitik, so dass der Verfasser dieser Zeilen auch Wetten über aktuelle Entwicklungstrends, z. B. das Ausscheiden eines Landes aus dem Euroverbund in einer bestimmten Zeitspanne, verlor. In seinem kritischen Geiste ist der folgende Beitrag zu verstehen, der zeigen soll, dass die in Lehrbüchern, der Politik und anderswo vertretene These, Famas frühere Arbeiten hätten die Effizienzmarkthypothese (im folgenden EMH1) begründet, nicht zutreffend ist.

