1. Wien - Bratislava als Forschungsgegenstand: Bisherige Erkenntnisse
Mit der Erweiterung um die zentral- und osteuropäischen Länder hat die Europäische Union ein Projekt ins Werk gesetzt, das äußerst komplex ist und die wirtschaftspolitische Steuerungsfähigkeit der beteiligten Länder auf eine harte Probe stellt. Als Integration extrem ungleicher Partner ist die Erweiterung ein historisch einmaliges Experiment, das die Wettbewerbs- und Standortbedingungen gerade der Regionen unmittelbar an der ökonomischen "Bruchlinie" des neuen Integrationsraums entscheidend verändert. Ökonomisch resultieren aus dem Integrationsschritt zweifellos Vorteile der Markterweiterung und neue Möglichkeiten zu interregionaler Arbeitsteilung und Vernetzung. Gleichzeitig beschleunigt der verstärkte Wettbewerbsdruck aber auch den strukturellen Wandel - wie jede Intensivierung von Marktkräften lässt die Erweiterung damit Unterschiede in der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen, Arbeitnehmergruppen und Regionen stärker zu Tage treten.

