1. Neoliberal-konservative Hegemonie: Wer traut sich noch, etwas anderes zu denken?
"In der konservativen Ära der achtziger Jahre waren konservative Parteien - prominent zu nennen: USA, Großbritannien und Deutschland - nicht nur auf der parteipolitischen und institutionellen Ebene erfolgreich. Es gelang ihnen auch über weite Strecken, mit konservativen Werten und neoliberalen Ideologemen einen gesellschaftlichen main stream zu formulieren, mit den eigenen Themen auch den Diskurs des politischen Gegners zu dominieren, das Normengefüge und die Vorstellungswelt einer Gesellschaft in einer Weise zu beeinflussen, die wir als hegemonial bezeichnen können. Das bedeutete keineswegs, dass davon abweichende politische Wertvorstellungen in der Gesellschaft nicht mehr existierten. Es bedeutete aber, dass es keine ernsthafte Herausforderung des herrschenden Modells, des gesellschaftlichen Konsenses, durch ein explizit formuliertes politisches Gegenmodell im öffentlichen Diskurs gab."1
