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Sandkastenspiele am WU Legal Tech Center

BeiträgeChristoph Krönke, Robert WippelÖZW 2022, 2 Heft 1 v. 15.1.2022

Die Karriere der "Regulatory Sandboxes" (im Deutschen auch: "Reallabore") ist erstaunlich. 2015 schlug der Mediziner Sir Mark Walport als UK Government Chief Scientific Adviser der britischen Regierung bei seinen Überlegungen zur Zukunft der Finanzmärkte die Einführung von Sandbox-Konzepten vor. In Anlehnung an die klinische Prüfung von Arzneimitteln wollte er auch im Finanzmarktbereich ein Verwaltungsverfahren schaffen, das es FinTech-Unternehmen ermöglicht, ihre innovativen, vielfach digitalen Produkte und Dienstleistungen zu testen. Innerhalb eines zeitlich begrenzten Rahmens, im engen, kooperativen Austausch mit der Aufsichtsbehörde und unter gewissen regulatorischen Erleichterungen können so innovative Konzepte ausprobiert werden. Seitdem lässt die britische Finanzmarktaufsichtsbehörde FCA jährlich zwischen 10 und 30 FinTechs in der regulatorischen Sandbox spielen, bevor sie den gesamten regulatorischen Prozess durchlaufen und ihre Produkte regulär auf den Markt bringen. Auch in anderen europäischen Ländern wie auch auf europäischer Ebene werden die gesetzlichen Rahmen zunehmend mit Sandbox-Elementen bestückt – sei es in den Vorschlägen der Europäischen Kommission zur Regulierung von Kryptowerten und von Künstlicher Intelligenz, sei es in den nationalen finanzmarkt- und energiewirtschaftsrechtlichen Aufsichtsbestimmungen. Auch Legal Tech-Anwendungen im engeren Sinne könnten perspektivisch im regulatorischen Sandkasten erprobt werden.

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