Der vorliegende Sammelband will mehr sein als nur eine Übersichtsdarstellung oder ein Nachschlagewerk, und auch mehr als das 117. Sammelwerk zu einem bereits bekannten Thema. Vielmehr geht es den Herausgebern darum, der historischen Erforschung von Kartellen neue Impulse beizusteuern, wie aus dem einführenden Kapitel 1, „International Cartels in the Real World: Business, Politics and Diplomacy“ (Susanna Fellman, Martin Shanahan), hervorgeht. Fing diese Forschung bereits zur Gründerzeit mit den Arbeiten des Wirtschaftswissenschaftlers Robert Liefmann (1874–1941), einschließlich der Monographien Die Unternehmerverbände (Freiburg 1897) bzw Cartels, Concerns and Trusts (New York 1927), an, so sollten die Zwischenkriegsjahre – trotz der zur Eindämmung tendierenden Bemühungen des Völkerbundes – zur Blütezeit der Kartelle werden. Obschon die Nachkriegszeit sich als weitaus weniger kartellfreundlich erweisen sollte, widmete sich die Forschung jedoch zunehmend spezialisierten Einzelfragen (Fragmentierung, Verzettelung), nicht zuletzt unter dem Einfluss von George Stigler (1911–1991) (A Theory of Oligopoly, Journal of Political Economy 1964, 44-61). „Research into international cartels became more fragmented in the 1960s as academic disciplines addressed their impact