§ 16 Abs 1 EStG 1988
§ 17 SchUG
Ist bei einem Lehrer eine weitere Fortbildungsverpflichtung aufgrund des in die Versetzung in den Ruhestand mündenden mehrjährigen Krankenstandes und aufgrund der diesem bewussten und seinem Dienstgeber zwei Jahre vorher bereits mitgeteilten Unfähigkeit zur Unterrichtserteilung aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr gegeben gewesen, können Kosten für Fortbildung und Fachliteratur nicht als Werbungskosten abgesetzt werden, auch wenn er noch Einkünfte aus nichtselbstständiger Arbeit von seinem Dienstgeber erhalten hat. Denn ebenso wie ein bereits pensionierter Beamter erhält ein Beamter im Krankenstand seine Bezüge unabhängig davon, ob er eine Tätigkeit ausübt oder (wegen der den Krankenstand verursachenden gesundheitlichen Beeinträchtigung) nicht. Soweit er die Aufwendungen deswegen beruflich veranlasst sieht, weil er infolge seiner Unfähigkeit zur Unterrichtstätigkeit aus gesundheitlichen Gründen eine Verwendung in der Verwaltung angestrebt habe, ist er darauf hinzuweisen, dass eine Berufsfortbildung dann vorliegt, wenn ein StPfl seine bisherigen beruflichen Kenntnisse und Fähigkeiten verbessert, um seinen Beruf besser ausüben zu können. Da sich das Berufsbild eines Lehrers aber wesentlich von jenem eines Verwaltungsbeamten unterscheidet, kommen die genannten Aufwendungen als Werbungskosten nicht in Betracht, weil die geltend gemachten Aufwendungen durch die Erwartung auf den von ihm angestrebten Beruf eines Verwaltungsbeamten veranlasst gewesen wären. Denn ein solcher angestrebter Beruf stellt nicht seinen bereits ausgeübten Beruf dar, in welchem er durch Fortbildung auf dem Laufenden zu bleiben hätte.
