Die Autoren untersuchen die Effekte der globalen Mindeststeuer (Pillar II) anhand der Jahresabschlussdaten der ATX-Konzerne im Zeitraum 2016 bis 2020. Die Mindeststeuer erhöhe die kumulierte Steuerleistung der untersuchten Unternehmen im Durchschnitt um 135 Mio € pro Jahr, wobei etwa die Hälfte des Aufkommens auf niedrigbesteuerte Konzerngesellschaften im Inland entfalle. Nach Ansicht der Autoren scheine die Mindeststeuer ihr Kernziel - die höhere Besteuerung von Unternehmensgewinnen in Niedrigsteuerländern - zu erreichen, wobei die Effekte der Substanzbegünstigung stärker ausfielen als erwartet. Ob dadurch Gewinnverlagerungen und Steuerwettbewerb eingedämmt werden könnten, werde sich nach Bernhofer und Petutschnig erst in einigen Jahren beurteilen lassen.

