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Wertorientierte Bewertung von Staatsrisiken*)*)Wir danken einem anonymen Gutachter für hilfreiche Hinweise. Dieses Papier basiert auf Diskussionen der Autoren Posch und Kalteier in der Arbeitsgruppe "Auswirkungen von gesetzlichen Reformvorhaben auf die Kapitalanlage" der Deutschen Aktuars Vereinigung DAV und der englischen Ausarbeitung in Kalteier et al. (2014). Die hier geäußerten Meinungen sind die der Autoren und nicht notwendigerweise ihrer Unternehmen.

AbhandlungEva-Maria Kalteier, Prof. Dr. Tristan Nguyen, Dr. Stephan Molt, Prof. Dr. Peter N. PoschÖBA 2014, 103 Heft 2 v. 15.2.2014

Im Zuge der Staatsschuldenkrise in Europa hat sich gezeigt, dass die bis dahin geltende Annahme, Rendite von Staatsanleihen industrialisierter Staaten als risikofreien Zins zu klassifizieren, obsolet ist. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, wie die Kreditrisiken eines Staates marktgerecht, aber zugleich auch wertorientiert bewertet werden können. Im vorliegenden Aufsatz wird untersucht, welche verschiedenen Instrumente die Finanzmärkte zur Bewertung von Staatsrisiken bereitstellen. Anschließend wird eine Methodik zur Bewertung der Preisindikationen dieser Instrumente entwickelt. Nicht jede Staatsanleihe, nicht jedes Kreditderivat wird gleich liquide gehandelt. Illiquidere Instrumente bergen das Risiko einer Fehlbewertung. Schließlich wird analysiert, wie mit temporären Marktschwankungen umzugehen ist. Die globalen Finanzmärkte unterliegen nämlich sehr wohl einer gewissen Mode oder einem Trendfolgeverhalten. Diese Trendfolge kann allerdings zu einer temporären Fehlbewertung führen. Deshalb ist die Wertorientierung der Preisorientierung vorzuziehen. Abschließend wird ein praktisches Vorgehen einer wertorientierten Bewertung von Staatsrisiken vorgestellt.

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