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Auf dem Weg zu einer besseren Finanzmarktordnung

Berichte und AnalysenProf. Dr. Christian ConradÖBA 2013, 233 Heft 4 v. 1.4.2013

Es gibt keinen anderen Wirtschaftssektor, in dem durch die Übernahme von Risiken kurzfristig der Gewinn in einem solchen Umfang erhöht werden kann wie in der Finanzbranche. Obwohl schon oft auf ungenügende Risikoinstrumente wie Value at Risk, die systemischen Risiken, die von Hedge-Fonds ausgehen (LTCM1)1)Vgl. Single/Stahl Risikomanagement S. 207.), und die Moral-Hazard-Gefahren einer expansiven Geldpolitik hingewiesen2)2)Vgl. Conrad/Stahl (2003), S. 685-693 sowie Conrad/Stahl, (2002), S. 533-549. "Nicht ausgeschlossen ist deshalb, dass künftige Finanzmarktkrisen so große Ausmaße annehmen, dass sie nicht mehr - oder nur noch unter massiven Belastungen der Steuerzahler oder unter Gefährdung des Geldwertes - aufgefangen werden können." Conrad/Stahl (2000), S. 385. wurde, kam es trotzdem 2007 zur globalen Finanzkrise, die danach in die Staatsschuldenkrise überging und so gesehen immer noch anhält. Im Folgenden werden die durch die Finanzkrise offenbarten Schwachstellen der internationalen Finanzmarktordnung den wesentlichen bisher stattgefundenen Reformen gegenübergestellt, diese Reformen auf ihre Effektivität geprüft und Verbesserungsvorschläge unterbreitet. Hierbei wird in Anlehnung an Walter Eucken von folgenden wichtigen Bestandteilen einer marktwirtschaftlichen Finanzmarktordnung ausgegangen: 1. Haftung für die wirtschaftlichen Entscheidungen, 2. Transparenz über die Chancen und Risiken von Investments, 3. Sicherheiten, wie Liquiditäts- und Eigenkapitalunterlegungen zur Absicherung des Kontrahentenrisikos bzw. Stabilisierung des Systems, 4. freie Preisbildung an den Märkten sowie 5. ungehinderter Wettbewerb.

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