Nachdem das erste Quartal vornehmlich von mehr Risikobereitschaft geprägt war, stand das zweite im Zeichen fallender Renditen. Den Stimmungsumschwung der Investoren bedingten zwei Faktoren: ein abgeschwächter globaler Ausblick und die Verschärfung der Staatsverschuldungskrise im Euroraum. Die EZB hat im April eine erste Zinsanhebung seit Ausbruch der Finanzkrise durchgeführt, auf 1,25%, der zweite Zinsschritt soll im Juli erfolgen. Der schwächere globale Ausblick und die Schuldenkrise trugen zu einer Neubewertung der geldpolitischen Erwartungen bei. Langlaufende US-Treasuries und britische Staatsanleihen verzeichneten im 2. Quartal eine recht gute Performance (in Lokalwährung), doch selbst die zweijährigen warfen positive Erträge ab. In der Eurozone konnten lange deutsche Bundesanleihen ihre Verluste aus dem 1. Quartal mehr als wettmachen und verbuchen seit Jahresanfang einen positiven Ertrag. Die drei unter Hilfspaketen agierenden Länder zeigten deutlich negative Erträge. Die Aktienmärkte zeigten dies- und jenseits Atlantiks ein uneinheitliches Bild. Seit Ende März ist der S&P um rund ca. 1% gefallen, während der Dax 3,5% zulegen konnte. Schwäche zeigten hingegen die Börsen aus der Euroraum-Peripherie. Bei den Sektoren gab es einige Überraschungen: an der Spitze steht im 1. Halbjahr der Gesundheitssektor, gefolgt von Energie, während Rohstoff- und Finanzwerte das Schlusslicht bilden. Auch hier zeigt sich also die abnehmende Risikobereitschaft. Defensive Sektoren liegen voran, während jene mit mehr Volatilität am unteren Ende der Skala zu finden sind.