Nach Jahren überaus zurückhaltender Emissionstätigkeit belebt sich seit 2005 der Markt für Neuemissionen an deutschen Börsen spürbar. Damit verbunden steigt schon wieder das Interesse der Börsenbetreiber, den Kurszettel auch um ausländische Emittenten zu bereichern. Aber was können Anleger langfristig von Unternehmen erwarten, die einen Börsengang in Deutschland einer Erstemission an ihrem Heimatmarkt vorziehen? Die Erfahrungen des Neuen Marktes mit einer Quote ausländischer Notierungen von über 15% geben hierzu erste empirische Evidenz. Aus verschiedenen theoretischen Überlegungen heraus kann erwartet werden, daß ausländische Emittenten durchschnittlich höhere Zeichnungsrenditen bieten (müssen). Unsere Analysen für die Neuemissionen des Neuen Marktes zeigen, daß die empirische Evidenz den theoretischen Vorhersagen widerspricht. Nun wird dem Neuen Markt vorgehalten, daß die Kursbewegungen in diesem Börsensegment durch spekulative Übertreibungen massiv verzerrt wurden. Deshalb richtet sich ein zweiter Untersuchungsschwerpunkt auf den operativen Erfolg dieser Unternehmen. Dabei zeigt sich, daß zum einen ausländische Emittenten überwiegend schlechtere Kennzahlen aufweisen als deutsche Notierungen. Zum anderen wird aber auch deutlich, daß zumindest für das Bilanzsummenwachstum ein signifikanter Zusammenhang zur Aktienrendite besteht.