Das Jahr 2005 darf an den internationalen Aktienmärkten als sehr erfolgreich gelten, wenn man von der Entwicklung in den USA einmal absieht. In Europa legten die Börsenindices ihr bestes Ergebnis seit 1999 hin, und dank der anhaltenden Hausse der Rohstoffpreise konnten sich auch die Märkte in den Schwellenländern wieder sehr fest präsentieren. Gewinner unter den großen Börsen war allerdings Tokio, wo der Nikkei im Jahresvergleich um 40% vorrückte. Ein zentrales Thema war auch 2005 wieder der Ölpreis, der 2005 um 40% zulegte und so den Energieaktien ein weiteres sehr erfolgreiches Jahr bescherte. Aber die hohen Rohstoffpreise sorgten auch für Inflationsängste, was sowohl in den USA als auch in Euroland zu Zinsanhebungen führte. Die amerikanische Fed setzte ihren Zyklus der Zinserhöhungen weiter fort und drehte 2005 insgesamt achtmal an der Zinsschraube. Im Dezember trug dann auch die EZB der gestiegenen Inflationsgefahr Rechnung und hob die Zinsen um 25 Basispunkte auf 2,25% an. Inflationsängste, hohe Energiepreise und eine Abkühlung am Immobilienmarkt sind auch die Hauptgründe, die für das vergleichsweise schwache Abschneiden der amerikanischen Börsen im Jahr 2005 angeführt werden. Trotz einer sehr ansprechenden Gewinnentwicklung traten die großen USIndices de facto auf der Stelle. Für den europäischen Anleger ergibt sich trotzdem auch in den USA eine ganz ansprechende Performance, da der Dollar im Jahresvergleich fast 15% gegenüber dem Euro zulegte. Als positives Signal für die Kapitalmärkte im abgelaufenen Jahr darf die Belebung bei Übernahmen und Fusionen gelten. Sowohl in den USA als auch in Europa stieg das Volumen der Transaktionen gegenüber 2004 um ein Drittel, was auch als Zeichen des wieder gestiegenen Vertrauens der Marktteilnehmer gesehen werden kann.