Das Risikomanagement in Wirtschaftsunternehmen hat in den letzten zwei Jahrzehnten unter anderem aufgrund geänderter wirtschaftlicher und rechtlicher Rahmenbedingungen große Bedeutung erlangt. Legislative und Exekutive auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene dehnten ihre Aktivitäten weit über die Regulierung von Finanzintermediären und Finanzmärkten hinaus aus. Gleichzeitig blieb das ordnungspolitische Ziel der Sicherung der Stabilität des Finanzsystems, insbesondere des Bank- und Versicherungssystems, weiterhin im Fokus, wie die Bestrebungen zur Festlegung der Anforderungen an Risikomanagementsysteme zeigen (Basel II, Solvency II). In jüngerer Zeit wurden diese Anforderungen in rudimentärer Form auch auf Kapitalgesellschaften außerhalb des Finanzdienstleistungssektors ausgedehnt, z.B. in Deutschland durch das "Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich" (KonTraG).