Elektronische Marketing-Kampagnen werden insbesondere durch die Möglichkeit des Online-Monitoring 1) sowie des Web-Mining 2) zukünftig wesentlich effizienter, da sie auf Basis eines Segment-of-One 3) "punktgenau" gestaltbar, einsetzbar und meßbar sind. Die extrahierte enorme Datenfülle gestattet umfassende Einblicke in die ermittelten Onlinenutzungsprofile. Werden diese "kostbaren" Kundendaten im Sinne eines Electronic Customer Care genutzt, ist der Weg zur digitalen Kundenbindung beschritten. Wenn da nicht die Schreckensvision vom "gläsernen Menschen" wäre, die für viele Mitmenschen besonders bedrohlich erscheint, da die Anonymität der Person wie auch die Vertraulichkeit und Integrität des Kommunikationsinhalts aufgehoben scheint. Um diese Risiken zu reduzieren, soll E-Privacy als Bestandteil der Datensammlung helfen, indem das Generieren von Nutzer- sowie Nutzungsdaten generell so weit wie möglich eingeschränkt wird: In jeder einzelnen Kooperation soll nur so viel Wissen über die individuellen Teilnehmer gesammelt und verarbeitet werden, wie für diese Zusammenarbeit erforderlich ist. Doch bleibt hier ein Widerspruch bestehen: Electronic Customer Care verlangt nach Datenfülle, E-Privacy besteht hingegen auf Datensparsamkeit. Für den Aufbau eines "echten" Vertrauensverhältnisses als Fundament einer loyalen partnerschaftlichen Kunden-Bank-Beziehung gilt es, den "Spagat" zwischen Electronic Customer Care und E-Privacy zu meistern.