1968 haben Hans R. Klecatsky, René Marcic und Herbert Schambeck unter dem Titel „Die Wiener rechtstheoretische Schule“ eine zweibändige Sammlung der rechtstheoretischen Schriften von Hans Kelsen, Adolf Merkl und Alfred Verdroß herausgegeben. Die Herausgeber haben sich, wie sie 1968 im Vorwort schreiben, „die Aufgabe gestellt, die deutschsprachigen Veröffentlichungen der drei Autoren, soweit sie nicht in Buchform erschienen sind, zu sammeln, nach Sachgebieten und innerhalb derselben nach zeitlichen Gesichtspunkten zu ordnen und zum Neudruck zu bringen“. Die Sammlung der Aufsätze wurde in vier Teile gegliedert: „Erstes Buch Metaphysik und Erkenntnistheorie des Rechts“, „Zweites Buch Allgemeine Rechtslehre“, „Drittes Buch Staatliche Ordnung“, „Viertes Buch Völkerrecht“. Die Herausgeber haben damit allen rechtstheoretisch Interessierten den Zugang zu vielen Arbeiten der genannten Gelehrten ganz wesentlich erleichtert oder gar erst möglich gemacht. Der Rezensent hat gar oft dankbar den einfachen Zugang zu vielen Aufsätzen der drei Rechtstheoretiker genutzt. Auch wenn im sogenannten digitalen Zeitalter die Literaturrecherche und so mancher Weg des Zugangs erleichtert wird, hat die hier in Rede stehende Aufsatzsammlung ihren hohen Wert für die wissenschaftliche Arbeit nicht eingebüßt. Denn die Erstpublikation der Aufsätze liegt ja viel zu weit zurück, um ins Internet zu gelangen. Dass inzwischen Werkausgaben „Adolf Julius Merkl. Gesammelte Schriften“, hrsg ua von Herbert Schambeck (drei Bände) und „Hans Kelsen Werke“, hrsg von Matthias Jestaedt (bisher vier Bände), erschienen sind, hat der Bedeutung der Aufsatzsammlung sicher keinen Einbruch getan. Wohl aber ist die Verfügbarkeit des Werks im Laufe der Zeit zusehends zurückgegangen, sodass es schon seit Langem vergriffen war.