Ein Blick in die Praxis zeigt, dass die Abfrage von Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenshöhe bei der dezentralen Risikoerfassung systematisch zu Fehleinschätzungen führt. Die Menschen neigen dann nämlich dazu, die Wahrscheinlichkeit anzugeben, dass das Risiko überhaupt eintritt und kombinieren diese mit der Schadenshöhe, die in einem als realistisch angesehenen „Worst Case“ eintritt – jedoch ist eine solche „Worst-Case-Wahrscheinlichkeit“ natürlich viel niedriger als die eigentliche Eintrittswahrscheinlichkeit. Die Abfrage von Schadenshöhe und Eintrittswahrscheinlichkeit provoziert zu Fehlannahmen, psychologischen Verzerrungen und einer systematischen Überschätzung von Risiken.