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Aspekte der Arbeitsmarktpolitik der Arbeiterkammern 1923 bis 1926

Aus der Geschichte des Arbeitsrechts und des SozialrechtsKlaus Dieter MulleyDRdA 2023, 499 Heft 6 v. 15.12.2023

In einer ersten, kurzen Analyse der Tätigkeit der Wiener AK 1921-1923 konnte festgestellt werden, dass es der jungen Institution sehr rasch gelungen ist, sich Respekt im politischen Umfeld zu verschaffen.1)1)Mulley, Ein "noch nicht an den Vorbildern orientierbares Phänomen" – Zur Tätigkeit der Wiener Arbeiterkammer 1921 bis 1923, in DRdA 2022, 67 ff. Mit dem frühen Ableben von Ferdinand Hanusch am 28.9.1923 endete die kurze erste Phase der Geschichte der Arbeiterkammern: Als "Direktor"2)2)Die Funktion eines "Direktors" der AK war in der Geschäftsordnung der AK nicht vorgesehen und wurde in einer Aufstellung der "Geschäftsführung" auch nicht genannt: Palla, Die Kammern für Arbeiter und Angestellte. Eine Zusammenstellung aller einschlägigen Vorschriften und Behelfe mit Anmerkungen und einer Einleitung (1923) 88-99, 114. Dennoch wurde Hanusch, der als "Obmann der Sektion der Arbeiter" Mitglied des Vorstandes der Wiener AK war, als "Direktor" innerhalb und außerhalb der AK sowie in offiziellen Schriftstücken und behördlichen Eingaben tituliert. Über Hanusch vgl Göhring/Pellar, Ferdinand Hanusch. Aufbruch zum Sozialstaat (2003). der Wiener AK entschied er über Personalaufnahmen, unterzeichnete offizielle Schriftstücke der Kammer "im Namen des Vorstandes" und prägte ganz entscheidend die Politik der AK. In der folgenden Darstellung geht es um die Frage, wie die Arbeiterkammern und insb die AK Wien die "Nach-Hanusch-Ära" bis zur (zweiten) AK Wahl 1926 meisterten. Angesichts permanent steigender Arbeitslosigkeit stehen Aspekte der Arbeitsmarktpolitik im Mittelpunkt der nachfolgenden Betrachtung.

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