Die herrschende Lehre setzt beim Thema des Kostenersatzanspruches von Arbeitnehmern im Home-Office sehr auf die vertragliche Ausgestaltung zwischen den Vertragsparteien oder die übergeordneten kollektiven Rechtsakte (Betriebsvereinbarung, KV). Einen konkreten Anhaltspunkt für die Höhe von Kostenersätzen gibt es bislang nicht. Ausgehend von einer Entscheidung des Schweizer Bundesgerichtes zur Frage eines konkreten monatlichen Kostenersatzes der Mietkosten eines Arbeitnehmers im Home-Office, der über keinen Arbeitsplatz im Betrieb mehr verfügt, untersucht der Autor, ob die Systematik und Begründungsansätze auch in der österreichischen Rechtslage denk- und gangbar wären. Silbernagl hält einen Kostenansatz von monatlich rund € 135,- für realistisch, wenn dem Arbeitnehmer kein (adäquater) Arbeitsplatz zur Verfügung gestellt wird. Kein Ersatzanspruch besteht seiner Ansicht nach jedoch für die im beidseitigen Interesse gelegene Arbeitserbringung von zu Hause aus in Gefahren-, Krisen- und Katastrophenzeiten, wie derzeit während der COVID-19-Pandemie.