Im Arbeitsrecht stellt sich die Frage, ob es eine eigene digitale Identität am Arbeitsplatz gibt und welche Pflichten sich daraus gegebenenfalls für den Arbeitgeber - unter Umständen sogar über die Dauer des Arbeitsverhältnisses hinaus - ergeben. Die Autoren weisen darauf hin, dass eine Regelung zur Frage der (un)zulässigen Privatnutzung von Internet oder E-Mail am Firmen-PC oftmals nicht vorhanden ist und daher im Einzelfall zu prüfen ist, in welchem Ausmaß eine Privatnutzung allenfalls zulässig war, ob Verstöße gegen Dienstpflichten vorliegen und wie mit privaten Daten am Firmen-PC umzugehen ist. Oftmals sei unklar, ob und wann eine digitale Identität des Arbeitnehmers vorliegt, die als Teil seines Privatlebens besonderen Schutz genießt. Welche Rechte und Pflichten bei der privaten Nutzung von Internet und E-Mail bestehen, sei jedenfalls im Einzelfall im Rahmen einer umfassenden Interessenabwägung zu prüfen. Die Autoren empfehlen eine klare Regelung zum Umgang mit diesem Thema.