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Unverbindlichkeitsvorbehalt oder Widerrufsvorbehalt?

RechtsprechungAllgemeines ArbeitsrechtBearbeiter: Manfred LindmayrARD 6552/10/2017 Heft 6552 v. 16.6.2017

ABGB: § 863, § 1152

OGH 20. 4. 2017, 9 ObA 113/16g

Regelmäßig gewährte Zuwendungen, mit denen der Arbeitnehmer rechnen kann, werden dann verpflichtender Vertragsinhalt, wenn nicht klar betont wird, dass es sich um freiwillige, unverbindliche und jederzeit widerrufliche Leistungen handelt. Unverbindlichkeitsvorbehalte weisen darauf hin, dass eine Leistung freiwillig und ohne Anerkennung einer Rechtspflicht bzw ohne Einräumung eines Anspruchs auf eine zukünftige Leistungserbringung gewährt wird. Auch durch die wiederholte Gewährung soll kein Rechtsanspruch für die Zukunft entstehen. Es soll dem Arbeitgeber von Fall zu Fall überlassen bleiben, neu zu entscheiden, ob und in welcher Höhe er die Leistung weiter gewähren will. Will er dies nicht mehr, so reicht es aus, dass er die Leistung einfach einstellt. Der Widerrufsvorbehalt hingegen setzt einen Anspruch des Arbeitnehmers voraus, der durch den Widerruf wieder vernichtet werden kann, wobei die Ausübung des Widerrufsvorbehalts einer gewissen Ausübungskontrolle unterliegt.

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