OGH 8Ob1024/93

OGH8Ob1024/9318.11.1993

Der Oberste Gerichtshof hat durch den Senatspräsidenten des Obersten Gerichtshofes Hon.Prof.Dr.Griehsler als Vorsitzenden sowie durch die Hofräte des Obersten Gerichtshofes Dr. E. Huber, Dr. Jelinek, Dr. Rohrer und Dr. I. Huber als weitere Richter in der Konkurssache der Ing. Johann G*****, vertreten durch den Masseverwalter Dr. Frank Riel, Rechtsanwalt in Krems/Donau, infolge außerordentlichen Rekurses der Gemeinschuldnerin, vertreten durch Otto F*****, dieser vertreten durch Dr. Arno Klecan, Rechtsanwalt in Wien, gegen den Beschluß des Oberlandesgerichtes Wien als Rekursgerichtes vom 30. September 1993, GZ 6 R 132/93-14, den

Beschluß

gefaßt:

 

Rechtliche Beurteilung

Der außerordentliche Rekurs der Gemeinschuldnerin wird gemäß § 171 KO iVm § 526 Abs 2 Satz 1 ZPO mangels der Voraussetzungen des § 528 Abs 1 ZPO zurückgewiesen (§ 528a iVm § 510 Abs 3 ZPO), weil nach der ständigen Rechtsprechung zu der entgegen der Behauptung der Rechtsmittelwerberin durch das ZustG unberührt gebliebenen Bestimmung des § 174 Abs 2 KO die öffentliche Bekanntmachung (= der Anschlag an der Gerichtstafel des Konkursgerichtes) die Wirkung der Zustellung hat und den Lauf der Rechtsmittelfrist in Gang setzt; die Zustellung an die Beteiligten, so auch an den Gemeinschuldner (5 Ob 303/76; 5 Ob 308/78; 8 Ob 16/91 ua) ist eine Ersatzzustellung und ohne rechtliche Wirkung (SZ 27/281; JBl 1952, 115; EvBl 1964/232 S 328; 8 Ob 16/91 ua), woran auch eine unverschuldete Unkenntnis von der öffentlichen Bekanntmachung nichts ändert (5 Ob 308/78; 8 Ob 16/91).

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