OGH 5Ob1042/92

OGH5Ob1042/9214.7.1992

Der Oberste Gerichtshof hat durch den Senatspräsidenten des Obersten Gerichtshofes Dr.Jensik als Vorsitzenden sowie die Hofräte des Obersten Gerichtshofes Dr.Zehetner, Dr.Schwarz, Dr.Jelinek und Dr.Floßmann als weitere Richter in der außerstreitigen Rechtssache der Antragsteller 1) Dr.Gert H*****, Arzt, ***** A***** 14, und 2) Dr.Irmgard H*****, Arzt, ***** A***** 14, beide vertreten durch Dr.Dietrich Clementschitsch und Dr.Wolfgang Flucher, Rechtsanwälte in Villach, wider die Antragsgegner 1) Heidemarie G*****, Angestellte, R*****straße 10, ***** Wien, 2) Wera S***** Angestellte, H*****weg 14, ***** Villach, 3) Otmar S*****, Angestellter, ***** S***** 66, 4) Robert M*****, Angestellter, A*****gasse 9, ***** B*****, 5) Helga Z*****, Angestellte, H*****straße 80, ***** Wien, 6) Ulrike K*****, Angestellte, L*****gasse 16, ***** Villach, 7) Günther G*****, Angestellter, K*****straße 2, ***** München 22, 8) Rita S*****, Hausfrau, G*****, U***** Weg 65, D-8035 München***** 9) Brigitte M*****, Angestellte, A*****dorf 49, ***** F*****, 10) Dr.Alessandro F*****, Unternehmer, P***** Straße 20, ***** Villach, 11) Dr,Heinz R*****, Arzt, A***** 177/178, ***** S*****, 12) Konrad S*****, Angestellter, F*****weg 15, ***** L*****, 13) Ilse Mina S*****, Hausfrau, F*****weg 15, ***** L*****, und 14) Manfred I*****, Tankstellenpächter, F*****straße 20, ***** Klagenfurt, die Zeit-, Dritt-, Sechst- und Neuntantragsgegner vertreten durch Ing.Ludwig S*****, Pensionist, ***** S***** 66, und der Zehntantragsgegner vertreten durch Dr.Herwig Rischnig, Rechtsanwalt in Villach, wegen Durchführung einer Erhaltungsmaßnahme (§ 15 Abs 1 Z 1 WEG iVm § 26 Abs 1 Z 3 WEG) infolge Revisionsrekurses der Antragsgegner Wera S*****, Mag.Otmar S*****, Ulrike K***** und Brigitte M*****, alle vertreten durch Ing.Ludwig S*****, ***** S***** 66, gegen den Sachbeschluß des Landesgerichtes Klagenfurt als Rekursgericht vom 24. April 1992, GZ 2 R 120/92-54, womit der Sachbeschluß des Bezirksgerichtes Villach vom 9.Dezember 1991, GZ 10 Nc 14/90-49, bestätigt wurde, in nichtöffentlicher Sitzung folgenden

Beschluß

gefaßt:

 

Spruch:

Die Akten werden dem Erstgericht mit dem Auftrag zurückgestellt, den rekursgerichtlichen Sachbeschluß vom 24.4.1992 (ON 54) gemäß § 26 Abs 2 Z 7 WEG durch einen Anschlag iSd Z 6 leg cit sämtlichen Antragsgegnern zuzustellen.

Nach Ablauf der Fristen des § 26 Abs 2 WEG iVm § 37 Abs 3 Z 17 lit b und d MRG sind die Akten dem Obersten Gerichtshof wieder direkt vorzulegen.

Text

Begründung

Rechtliche Beurteilung

Gemäß § 26 Abs 2 Z 3 WEG kommt sämtlichen Antragsgegnern Parteistellung zu, da durch den auf § 15 Abs 1 Z 1 WEG gestützten Antrag, der Wohnungseigentumsgemeinschaft die Durchführung von Erhaltungsarbeiten aufzutragen, die Interessen aller Mit- und Wohnungseigentümer unmittelbar berührt werden.

Dieses besondere Rechtsverhältnis verbindet die Antragsgegner zu einer notwendigen Streitgenossenschaft (vgl MietSlg 20.676; MietSlg 25.516; SZ 47/93 ua), auf die auch im außerstreitigen Verfahren die Regeln der §§ 14 und 15 ZPO anzuwenden sind (vgl SZ 54/55).

Demnach erstreckt sich die Wirkung der Verfahrenshandlungen der tätigen Streitgenossen auch auf die säumigen (§ 14 zweiter Satz ZPO). Der Umstand, daß der erstgerichtliche Sachbeschluß vom 9.12.1991 (ON 49) nur von vier Antragsgegnern angefochten wurde, bedeutet also nicht, daß den übrigen Antragsgegnern kein Rechtsmittel gegen die bestätigende Entscheidung des Rekursgerichtes zustünde (vgl Fasching, Zivilprozeßrecht2, Rz 381). Auch ihnen wäre daher der zweitinstanzliche Sachbeschluß zuzustellen gewesen. Da dies bei drei Antragsgegnern nicht geschehen ist (siehe dazu die Zustellverfügung und die Rückscheine AS 222), war wie im Spruch zu entscheiden.

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