OGH 8Ob1543/91

OGH8Ob1543/9125.4.1991

Der Oberste Gerichtshof hat durch den Senatspräsidenten des Obersten Gerichtshofes Hon.Prof. Dr. Griehsler als Vorsitzenden sowie durch die Hofräte des Obersten Gerichtshofes Dr. Warta, Dr. Huber, Dr. Jelinek und Dr. Schinko als weitere Richter in der Rechtssache der klagenden und widerbeklagten Partei S***** Aktiengesellschaft *****, vertreten durch Dr. Robert Mühlfellner, Rechtsanwalt in Salzburg, wider die beklagte und widerklagende Partei Fa S***** KG, ***** vertreten durch Dr. Wolfgang Berger, Dr. Josef Aichlreiter und Dr. Wilhelm Sluka, Rechtsanwälte in Salzburg, und deren Nebenintervenientin Ortsgemeinde B*****, vertreten durch Dr. Helmut Renner und Dr. Nikolaus Topic-Matutin, Rechtsanwälte in Salzburg, wegen S 500.000,- sA, infolge außerordentlicher Revision der klagenden Partei gegen das Urteil des Oberlandesgerichtes Linz als Berufungsgerichtes vom 6. Februar 1991, GZ 3 R 27,28/91-30, den Beschluß

gefaßt:

 

Rechtliche Beurteilung

Die außerordentliche Revision der beklagten und widerklagenden Partei wird gemäß § 508a Abs 2 ZPO mangels der Voraussetzungen des § 502 Abs 1 ZPO zurückgewiesen (§ 510 Abs 3 ZPO), weil

1) dem Vertrag aus 1914 nicht zu entnehmen ist, daß die Gemeinde B***** irgendwelche Leistungen garantiert habe, und auch die Auslegung nicht allgemein gebrauchter Vertragsbestimmungen in der Regel - wie hier - nicht für eine größere Zahl von Rechtsstreitigkeiten bedeutsam sein kann (vgl MietSlg XXXVIII/32);

2) den Feststellungen des Erstgerichtes nicht entnehmbar ist, daß die klagende und widerbeklagte Partei ein Verhalten gesetzt hat, aus dem nach den Grundsätzen der Schlüssigkeit ableitbar wäre, sie habe der Verbindlichkeit der Gemeinde B***** aus dem Vertrag von 1914 beitreten wollen (§ 863 ABGB).

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