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Anlage 12 Kosmetik – Analysenverordnung

Aktuelle FassungIn Kraft seit 01.3.1995

Anlage 12

BESTIMMUNG DES RESORCINGEHALTS IN SHAMPOOS UND HAARLOTIONEN

  1. 1. ANWENDUNGSBEREICH

    Diese Methode beschreibt die gaschromatographische Bestimmung von Resorcin in Shampoos und Haarlotionen. Sie ist für Konzentrationen von 0,1 bis 2,0 Prozent (m/m) im Erzeugnis geeignet.

  1. 2. DEFINITION

    Der Resorcingehalt in Prozent (m/m) wird durch die Resorcinmenge in der Probelösung definiert, die durch Gaschromatographie unter den festgelegten Bedingungen bestimmt wird.

  1. 3. PRINZIP

    Resorcin und 3,5-Dihydroxytoluol, das als interner Standard hinzugefügt wurde, werden durch Dünnschichtchromatographie isoliert. Beide Verbindungen werden nach Auskratzen der Dünnschichtplatte mit Methanol extrahiert. Schließlich werden die extrahierten Verbindungen getrocknet, silyliert und durch Gaschromatographie bestimmt.

  1. 4. REAGENZIEN Alle Reagenzien müssen analysenrein sein.
  2. 4.1. Salzsäure 25 % (m/m)
  3. 4.2. Methanol
  4. 4.3. Äthanol 96 % (v/v)
  5. 4.4. Kieselgel-Fertigplatten (Kunststoff oder Aluminium) mit fluoreszierendem Indikator und wie folgt entaktiviert: Fertigplatten mit Wasser besprühen, bis sie glänzen. Die besprühten Platten bei Raumtemperatur 1 bis 3 Stunden lang trocknen.

Anmerkung:

Wenn die Platten nicht entaktiviert sind, können durch irreversible Adsorption auf Silicium Resorcinverluste auftreten.

  

  1. 4.5. Fließmittel; Azeton-Chloroform-Essigsäure (20-75-5) (v/v/v)
  2. 4.6. Resorcin-Standardlösung; 400 mg Resorcin in 100 ml Äthanol 96% auflösen (1 ml entspricht 4 000 g Resorcin).
  3. 4.7. Interne Standardlösung; 400 mg 3,5-Dihydroxytoluol (DHT) in 100 ml Äthanol 96 % (1 ml entspricht 4 000 g DHT) lösen.
  4. 4.8. Standardmischung; 10 ml der Lösung 4.6 und 10 ml der Lösung 4.7 in einem 100-ml-Meßkolben mischen, bis zur Markierung mit Äthanol 96 % auffüllen und mischen (1 ml entspricht 400 g Resorcin und 400 g DHT).
  5. 4.9. Silylierungsmittel:
  6. 4.9.1. N, 0-bis-(Trimethylsilyl)-Trifluorazetamid (BSTFA)
  7. 4.9.2. Hexamethyldisilazan (HMDS)
  8. 4.9.3. Trimethylchlorsilan (TMCS)
  9. 5. GERÄTE
  10. 5.1. Übliche Laborgeräte sowie Dünnschicht- und Gaschromatographieausrüstung
  11. 5.2. Laborglas
  12. 6. DURCHFÜHRUNG
  13. 6.1. Vorbereitung der Probe
  14. 6.1.1. Eine Prüfmenge (m Gramm) des Produkts, das etwa 20 bis 50 mg Resorcin enthält, genau in einen 150-ml-Becher einwiegen.
  15. 6.1.2. Mit Salzsäure (4.1) ansäuern, bis die Mischung sauer ist (ca. 2 bis 4 ml sind notwendig), 10 ml (40 mg DHT) der internen Standardlösung (4.7) hinzufügen und vermischen. In einen 100-ml-Meßkolben mit Äthanol (4.3) geben, mit Äthanol bis zur Markierung auffüllen und vermischen.
  16. 6.1.3. 250 l der Lösung 6.1.2 als kontinuierliche Linie von etwa 8 cm Länge auf eine entaktivierte Silicafolie (4.4) auftragen.

    Darauf achten, ein möglichst schmales Band zu erhalten.

  1. 6.1.4. 250 l der Standardmischung (4.8) in gleicher Weise (6.1.3) auf die gleiche Platte auftragen.
  2. 6.1.5. An zwei Punkten der Startlinie 5 l von jeder der Lösungen 4.6 und 4.7 auftüpfeln, um die Lokalisierung nach der Plattenentwicklung zu erleichtern.
  3. 6.1.6. Die Platte in einem nicht gesättigten Tank mit der Entwicklungslösung 4.5 entwickeln, bis das Lösungsmittel eine Linie 12 cm von der Startlinie entfernt erreicht hat; dies dauert im allgemeinen ca. 45 Minuten. Die Platte an der Luft trocknen und die Resorcin/DHT-Zone unter Kurzwellen-UV-Licht (254 nm) lokalisieren. Beide Verbindungen haben ungefähr die gleichen RfWerte. Die Bänder mit einem Bleistift in einem Abstand von 2 mm von der äußeren dunklen Grenzlinie der Bänder markieren. Diese markierte Zone mit der Schere abschneiden und das Adsorptionsmittel durch sorgfältiges Abschaben isolieren. Das Adsorptionsmittel der Bänder jeweils in eine kleine 10-ml-Flasche aufnehmen.
  4. 6.1.7. Das die Probe enthaltende Adsorptionsmittel und das die Standardmischung enthaltende Adsorptionsmittel jeweils wie folgt extrahieren: 2 ml Methanol (4.2) hinzufügen und eine Stunde lang unter ständigem Rühren mit einem magnetischen Rührstab extrahieren. Die Mischung filtrieren und die Extraktion weitere 15 Minuten lang mit 2 ml Methanol wiederholen.
  5. 6.1.8. Das Lösungsmittel der kombinierten Extrakte durch Trocknen über Nacht in einem mit einem geeigneten Trockenmedium gefüllten Vakuum-Exsikkator verdunsten lassen, keine Hitze anwenden.
  6. 6.1.9. Die Rückstände (6.1.8) entweder nach 6.1.9.1 oder 6.1.9.2 silylieren.
  7. 6.1.9.1. 200 l BSTFA (4.9.1) mit einer Mikrospritze hinzufügen und die Mischung in einem geschlossenen Gefäß 12 Stunden bei Raumtemperatur ruhen lassen.
  8. 6.1.9.2. Nacheinander 200 l HMDS (4.9.2) und 100 l TMCS (4.9.3) mit einer Mikrospritze zum Rückstand (6.1.8) hinzufügen und die Mischung 30 Minuten lang bei 60 °C in einem geschlossenen Gefäß erhitzen. Die Mischung kühlen.
  9. 6.2. Gaschromatographie
  10. 6.2.1. Bedingungen für die Gaschromatographie

    Die Säule muß eine Auflösung R besser 1,5 zeigen

r1 und r2

=

Retentionszeiten von 2 Peaks in Minuten,

W1 und W2

=

Breite derselben Peaks bei halber Peakhöhe,

d1

=

Papiervorschub in mm/Min.

   

Die nachstehend beschriebene Säule und gaschromatographischen Bedingungen haben sich als geeignet erwiesen:

Säule:

rostfreier Stahl

Länge:

200 cm

innerer Durchmesser:

3 mm (1/8)

Füllung:

10 % OV 17 auf Chromosorb WAW 100-200 mesh

Flammenionisationsdekektor

 

Temperaturen:

 
 

Säule:

185 °C (isotherm)

 

Detektor:

250 °C

 

Injektor:

250 °C

Trägergas:

Stickstoff

Strömungsgeschwindigkeit:

45 ml/min.

   

Die Strömungsbedingungen für Wasserstoff und Luft sindentsprechend den Gerätebeschreibungen einzustellen.

  1. 6.2.2. 3 l der Lösungen gemäß 6.1.9 in den Gaschromatographen einspritzen. Für jede Lösung (6.1.9) fünf Einspritzungen, die Peakflächen genau messen, den Mittelwert bilden und das Peakflächenverhältnis berechnen: S = Peakfläche Resorcin/Peakfläche DHT.
  2. 7. BERECHNUNG

    Die in Massenprozent ausgedrückte (% m/m) Resorcinkonzentration ergibt sich wie folgt:

Dabei sind:

M

=

Prüfmenge in Gramm (6.1.1),

S-Probe

=

das durchschnittliche Peakflächenverhältnis gemäß 6.2.2 für die Probelösung,

S-Standardmischung

=

das durchschnittliche Peakflächenverhältnis gemäß 6.2.2 für die Standardmischung.

   

  1. 8. WIEDERHOLBARKEIT (1)

    Für einen Resorcingehalt von 0,5 % darf der Unterschied zwischen Doppelbestimmungen 0,025 % nicht überschreiten.

_____________

(1) Siehe Norm ISO 5725.

Zuletzt aktualisiert am

09.05.2017

Gesetzesnummer

10010899

Dokumentnummer

NOR12138656

alte Dokumentnummer

N8199547963J

Zusatzdokumente: image001, image002, image003, image004, image005

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