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Anlage 13 Kosmetik – Analysenverordnung

Aktuelle FassungIn Kraft seit 01.3.1995

Anlage 13

BESTIMMUNG VON METHANOL IM VERHÄLTNIS ZU ÄTHANOL ODER PROPANOL‑2

  1. 1. ANWENDUNGSBEREICH

    Diese Methode beschreibt die gaschromatographische Bestimmung von Methanol in allen kosmetischen Mitteln (einschließlich Aerosolen).

    Es können relative Mengen von 0 bis 10 % bestimmt werden.

  1. 2. DEFINITION

    Der Gehalt an Methanol, der mit dieser Methode bestimmt wird, ist in % (M/M) Methanol, bezogen auf Äthanol oder Propanol-2 anzugeben.

  1. 3. PRINZIP

    Die Bestimmung wird mit Gaschromatographie durchgeführt.

  1. 4. REAGENZIEN

    Es sind analysenreine Reagenzien zu verwenden.

  1. 4.1. Methanol
  2. 4.2. Äthanol absolutum
  3. 4.3. Propanol-2
  4. 4.4. Chloroform, durch Waschen mit Wasser von Alkoholen befreit
  5. 5. GERÄTE
  6. 5.1. Gaschromatograph mit Katharometer-Detektor (für Aerosol-Proben)

    Gaschromatograph mit Flammen-Ionisationsdetektor (für Nicht-Aerosol-Proben)

  1. 5.2. Meßkolben 100 ml
  2. 5.3. Pipetten 2 ml, 20 ml, 0 bis 1,0 ml
  3. 5.4. Injektionsspritzen 0 bis 100 l und 0 bis 5 l (nur für Aerosol-Proben): gasdichte Spezial-Kolbenspritze
  4. 6. DURCHFÜHRUNG
  5. 6.1. Vorbereitung der Proben
  6. 6.1.1. Aerosolprodukte werden gemäß Anlage 2 behandelt und anschließend gaschromatographisch nach 6.2.1 bestimmt.
  7. 6.1.2. Die gemäß Anlage 2 behandelten Nicht-Aerosolprodukte werden mit Wasser auf einen Gehalt von 1 bis 2 % Äthanol oder Propanol-2 verdünnt und dann gaschromatographisch gemäß den Bedingungen von 6.2.2 bestimmt.
  8. 6.2. Gaschromatographie
  9. 6.2.1. Für Aerosolproben ist der Katharometer-Detektor zu verwenden.
  10. 6.2.1.1. Als Säulenfüllung ist 10 % Hallcomid M 18 auf Chromosorb W AW 100–120 mesh zu verwenden.
  11. 6.2.1.2. Die Auflösung R muß gleich oder besser als 1,5 sein.

r1 und r2

=

Retentionszeit von 2 Peaks in Minuten,

W1 und W2

=

Breite derselben Peaks bei halber Peakhöhe,

d'

=

Papiervorschub in mm/min.

   

  1. 6.2.1.3. Die Auflösung kann beispielsweise unter folgenden Bedingungen erzielt werden:

Säulenmaterial:

rostfreier Stahl

Säulenlänge:

3,5 m

Säulendurchmesser:

3 mm

Katharometerstrom:

150 mA

Trägergas:

Helium

Druck:

2,5 bar

Strömung:

45 ml/Min

Temperatur

 
 

Injektor:

150 °C

 

Detektor:

150 °C

 

Säulenraum:

65 °C

   

  1. 6.2.2. Für andere als Aerosolproben ist der Flammenionisationsdetektor zu verwenden.
  2. 6.2.2.1. Als Säulenfüllung ist Chromosorb 105 auf Porapak QS zu verwenden.
  3. 6.2.2.2. Die Auflösung R muß gleich oder besser als 1,5 sein.

r1 und r2

=

Retentionszeit von 2 Peaks in Minuten,

W1 und W2

=

Breite derselben Peaks bei halber Peakhöhe,

d'

=

Papiervorschub in mm/min.

   

  1. 6.2.2.3. Die Auflösung kann beispielsweise unter folgenden Bedingungen erzielt werden:

Säulenmaterial:

rostfreier Stahl

Säulenlänge:

2 m

Säulendurchmesser:

3 mm

Elektrometerempfindlichkeit:

8 x 10–10 A

Trägergas:

Stickstoff

Druck:

2,1 bar

Strömung:

40 ml/min

Brenngas:

Wasserstoff

Strömung:

20 ml/min

Temperatur

 
 

Injektor:

150 °C

 

Detektor:

230 °C

 

Ofenraum:

120–130 °C

   

  1. 7. EICHDIAGRAMM
  2. 7.1. Für die gaschromatographischen Bedingungen nach 6.2.1 (Hallcomid-M-18-Säule) sind folgende Standardmischungen zu verwenden. Diese Mischungen sind durch Messungen mit Pipetten herzustellen. Die genaue Menge wird durch sofortiges Wiegen nach jedem Zusatz festgestellt.

Relative
Konzentration
%

Methanol
ml

Äthanol ml
(oder
Propanol-2)

Zusatz von Chloroform bis
zu einem Volumen von

2,5 % ungefähr

0,5

20

100 ml

5,0 % ungefähr

1,0

20

100 ml

7,5 % ungefähr

1,5

20

100 ml

10,0 % ungefähr

2,0

20

100 ml

    

2 bis 3 l n GC injizieren gemäß Bedingungen nach 6.2.1. Berechne das Peakflächenverhältnis (Methanol/Äthanol) oder (Methanol/Propanol-2) jeder Mischung und trage es in das Eichdiagramm ein.

  1. 7.2. Für die GC-Bedingungen nach 6.2.2 (Porapak QS oder Chromosorb 105) sind folgende Standardmischungen zu verwenden. Diese Mischungen sind durch Messungen mit einer Injektionsspritze und Pipette herzustellen. Die genaue Menge wird durch sofortiges Wiegen nach jedem Zusatz eingestellt.

Relative
Konzentration
%

Methanol
l

Äthanol ml
(oder
Propanol-2)

Zusatz von Wasser
bis zu einem
Volumen von

2,5 % ungefähr

50

2

100 ml

5,0 % ungefähr

100

2

100 ml

7,5 % ungefähr

150

2

100 ml

10,0 % ungefähr

200

2

100 ml

    

2 bis 3 l gemäß Bedingungen nach 6.2.2 injizieren. Peakflächenverhältnis (Methanol/Äthanol) oder (Methanol/Propanol-2) jeder Mischung berechnen. In Eichdiagramm eintragen:

  1. 7.3. Die Eichkurve muß eine Gerade sein.
  2. 8. WIEDERHOLBARKEIT (1)

    Bei einem Gehalt an Methanol oder Propanol-2 von 5 % bezogen auf Äthanol darf der Unterschied zwischen Doppelbestimmungen 0,25% nicht überschreiten.

_____________

(1) Siehe Norm ISO 5725.

Zuletzt aktualisiert am

09.05.2017

Gesetzesnummer

10010899

Dokumentnummer

NOR12138657

alte Dokumentnummer

N8199547964J

Zusatzdokumente: image001, image002, image003

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