Der Cottage-Eislaufverein (CEV)¹³²¹³²Vgl. Exkurs, Der Cottage-Eislauf-Verein, In diesem Buch S 123.

In Wien wurde der Eissport während der kalten Jahreszeit immer beliebter, und der Zulauf beim Wiener Eislaufverein und dem Eis-Club Engelmann in Hernals war groß. Aufgrund von Nachfrage und Interesse aus dem Mitgliederkreis beschloss der Wiener Cottage Verein sich mit der Planung und Gründung eines Cottage-Eislaufvereins zu befassen. Cottage-Vereinsobmann-Stellvertreter Karl Freiherr von Engerth trieb das Projekt voran und entwickelte für 146 spontane Subskriptions-Mitglieder zusammen mit Baukanzlei-Direktor Borkowski und dessen neuem Mitarbeiter, Architekt Hermann Müller, einen Entwurf für die Liegenschaft Hasenauerstraße 2 und 4 für zwei Eisplätze von 2.400 m² und 580 m² sowie ein Vereinshaus. Freiherr von Engerth wurde in der konstituierenden Generalversammlung vom 23. 3. 1893 zum ersten Obmann des CEV gewählt.¹³³¹³³Der Sportsman, in: Wiener Salonblatt, 26. 11. 1893, Nr. 48, S. 14. Die Gestehungskosten von etwa 60.000 Gulden wurden teilweise über die Ausgabe von Anteilsscheinen und zum anderen Teil über einen sehr entgegenkommenden Kaufvertrag mit einem langfristigen Darlehen vom WCV Erweiterungs-Konsortium unter Führung von Rudolf Ritter von Höfken (als Erbe von Dr. Gustav Ritter von Höfken, gestorben 1889) aufgebracht. Die offizielle Eröffnung des CEV fand am 25. Jänner 1894 mit einem fulminanten „Costume Corso“ statt, zu dem zunächst 400 Personen in eleganten Faschingskostümen erschienen und an dem im Laufe des Festes insgesamt 1000 Personen teilnahmen.¹³⁴¹³⁴Die Presse, 28. 1. 1894, S. 14. Mit dem neuen Clubhaus samt Restaurant und Musikloge hatte

das Cottage-Viertel nun – nach der Schließung des Cottage-Casinos in der Carl-Ludwig-Straße 50 – wieder ein schönes und funktionsfähiges Kommunikations- und Sportzentrum mit Winter- und Sommeraktivitäten (Eislaufen, Lawn-Tennis, Radfahren). All das war für die Pflege nachbarschaftlicher Beziehungen sehr willkommen.