Verrechnungspreisdokumentation (Traindl)

​​1. Rechtsgrundlagen

​1.1. Dokumentationspflicht gemäß Verrechnungspreisdokumentationsgesetz (VPDG)

In Österreich ist die gesetzliche Verpflichtung zur Erstellung einer Verrechnungspreisdokumentation in erster Linie im Verrechnungspreisdokumentationsgesetz (VPDG) geregelt. Dieses besagt, dass eine Verrechnungspreisdokumentation gemäß VPDG erstellt werden muss, wenn eine österreichische Geschäftseinheit in den beiden vorangegangenen Wirtschaftsjahren Umsatzerlöse von mehr als 50 Mio € erzielt hat. Diese Verpflichtung entfällt wiederum ab dem folgenden Wirtschaftsjahr, wenn die Umsatzerlöse nicht mehr in zwei aufeinanderfolgenden Wirtschaftsjahren diese Umsatzgrenze überschritten haben.¹¹Vgl § 3 Abs 2 VPDG. Die Verrechnungspreisdokumentation gemäß VPDG umfasst ein Master File sowie ein Local File. Eine österreichische Geschäftseinheit unterliegt dem VPDG, wenn sie Teil einer multinationalen Unternehmensgruppe ist. Auch Betriebstätten gelten als Geschäftseinheiten.²²Vgl § 2 Z 2 VPDG.