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3. Die Rechtsgrundlagen betrieblicher Pensionszusagen (Schima)

Schima42. LfgOktober 2023

 

Relevante Gesetzesbestimmungen: §§ 1–3 BPG, §§ 2, 97 Abs 1 Z 18 ArbVG

3.1. Einseitige Erklärungen als Rechtsgrundlage betrieblicher Pensionszusagen

Auslobung, Betriebspensionen

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§ 2 BPG erwähnt neben Einzelvereinbarungen und Normen der kollektiven Rechtsgestaltung als Verpflichtungsgrund für betriebliche Pensionsleistungen

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auch „einseitige Erklärungen“ des Arbeitgebers. Angesprochen sein könnten damit am ehesten Zusagen, die sich als Auslobung (einseitige Rechtsgeschäfte) deuten lassen.2222Vgl zur Auslobungskonstruktion als Mittel der Deutung von Betriebsübungen Spielbüchler, Begründungswirkung einer regelmäßigen Übung, DRdA 1981, 46; Floretta/Spielbüchler/Strasser, Arbeitsrecht I4 (1998) 252; Rebhahn, Betriebliche Übung und Auslobung – Zur Zulässigkeit einseitiger Versprechen nach ABGB, JBl 2013, 284. Die Auslobung spielt in der Rsp – wenngleich theoretisch anerkannt2323Vgl OGH 14. 12. 1988, 9 ObA 512/88, SZ 61/275 = Arb 10.763 = ARD 4049/9/89 = DRdA 1990/8, 111 (Grillberger) = JBl 1989, 193 = RdW 1989, 134 (Andexlinger) = wbl 1989, 33 (Grillberger) = ZAS 1989, 94 (Tomandl); OGH 11. 1. 1989, 9 ObA 516/88; OGH 15. 3. 1989, 9 ObA 266/88, DRdA 1991, 130 (Apathy); OGH 15. 7. 2011, 8 ObA 50/11b. – als Anspruchsgrund für betriebliche Sozialleistungen im Allgemeinen und Pensionen im Besonderen indes keine Rolle. Vielmehr werden (mit guten Gründen) einschlägige Fälle unter dem Blickwinkel von Anbot (und konkludenter) Annahme, also mit Hilfe einer Vertragskonstruktion, gelöst.2424Vgl Apathy, DRdA 1991, 133; Csillag/Eberhartinger/Massera, Auslegungsfragen zu den Übergangsbestimmungen des BPG, ecolex 1992, 103 (106). Die Erwähnung der „einseitigen Erklärungen“ in § 2 BPG dürfte daher eher in einer gewissen Vorsicht des Gesetzgebers gegenüber künftigen Entwicklungen der Rechtsdogmatik2525Strasser, Geltungsbereich und Rückwirkung des Betriebspensionsgesetzes, DRdA 1990, 313; Csillag/Eberhartinger/Massera, ecolex 1992, 106. oder in schlichter juristischer Begriffsverwirrung2626Dafür bieten die Mat zum ME des BPG Anhaltspunkte, wo als „Auslobung“ etwas bezeichnet wird, was in Wahrheit Vertragscharakter hat; vgl Csillag/Eberhartinger/Massera, ecolex 1992, 106. wurzeln.

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