Zak-Vergleichstabelle: Erbrechtsreform

GesetzgebungZivilrechtArbeitshilfenKolmaschFebruar 2018

Im Mittelpunkt des ErbRÄG 2015 steht eine große Erbrechtsreform, die eine umfassende sprachliche und zum Teil auch inhaltliche Modernisierung der gesamten erbrechtlichen Bestimmungen des ABGB zum Ziel hat. Diese Reform, die auch Änderungen in der Gesetzessystematik und – damit verbunden – Umnummerierungen von Paragraphen vorsieht, ist am 1. 1. 2017 in Kraft getreten.

Die folgende Vergleichstabelle bietet einen paragraphenorientierten Überblick über das Erbrecht des ABGB vor und nach der Reform, der die Orientierung im neuen Recht erleichtern soll.

Neu

Alt

Thema

Inhaltliche Änderungen

Vom Erbrecht allgemein

§ 531

§ 531

Verlassenschaft

Keine

§ 532

§ 532

Erbrecht

Nachvollziehung der hA, nach der man das Erbrecht nicht als dingliches Recht bezeichnen kann

§ 533

§ 533

Erbrechtstitel

Keine

§ 534

§ 534

Mehrheit von Titeln

Keine

§ 535

§ 535

Erbschaft und Vermächtnis

Keine

§ 536

§ 536

Erbanfall

Keine; ausdrückliche Definition der Begriffe “Erbfall" und “Erbanfall"

§ 537

§§ 537, 809

Vererblichkeit des Erbrechts

Übernahme der hM, nach der die Erbeserben bei der Transmission Anwachsungsberechtigten jedenfalls und Ersatzerben dann vorgehen, wenn der Erbe nach Abgabe seiner Erbantrittserklärung verstirbt

§ 537a

Eingetragene Partner

Entfallen (Anordnung der sinngemäßen Anwendbarkeit der für Ehegatten geltenden Regelungen auf eingetragene Partner obsolet, weil diese ohnehin im Text der jeweiligen Bestimmungen ausdrücklich genannt werden)

§ 538

§ 538

Erbfähigkeit

Klarstellung, dass ein Verzicht auf das Erbrecht nicht die Erbfähigkeit, sondern lediglich den Berufungsgrund beseitigt

§ 539

Erbfähigkeit

Entfallen mangels Anwendungsbereichs

§ 539

§ 540 Fall 1

Erbunwürdigkeit wegen Straftaten

Ausdehnung der Erbunwürdigkeit auf strafbare Handlungen gegen die Verlassenschaft

§ 540

§ 542

Erbunwürdigkeit wegen Vereitelung des letzten Willens

Übernahme der Rsp, nach der Vereitelungsabsicht erforderlich ist (zB 6 Ob 264/11h = Zak 2012/98, 52); Ausdehnung auf Versuch; Klarstellung, dass eine Verzeihung auch bei diesem Erbunwürdigkeitsgrund beachtlich ist

§ 541

Andere Erbunwürdigkeitsgründe

Neue Erbunwürdigkeitsgründe: Zufügung schweren seelischen Leids; Straftaten gegen nächste Angehörige

§ 541 Z 3

§ 540 Fall 2

Erbunwürdigkeit wegen Verletzung familienrechtlicher Pflichten

Keine

§ 543

Erbunwürdigkeit wegen Ehebruchs oder Blutschande

Entfallen

§ 542

§ 541

Eintrittsrecht bei Erbunwürdigkeit

Keine

§ 543

§§ 545-546

Beurteilung der Erbfähigkeit

Klarstellung, dass die Erbfähigkeit nachträglich verloren gehen kann

§ 544

Verlust des Erbrechts

Entfallen mangels Anwendungsbereichs

§ 546

Verlassenschaft als juristische Person

Übernahme der hA

§ 547

§ 547

Gesamtrechtsnachfolge

Keine

§ 548

§ 548

Übergang von Verbindlichkeiten

Genereller Ausschluss des Übergangs von Geldstrafen

§ 549

§ 549

Begräbniskosten

Keine

§ 550

§ 550

Erbengemeinschaft

Klarstellung, dass die Erbqote für den Anteil entscheidend ist

§ 551

§ 551

Erbverzicht

Schriftformerfordernis für die Aufhebung des Erbverzichtsvertrags; Übernahme der hA, nach der ein Erbverzicht mangels anderer Vereinbarung einen Pflichtteilsverzicht einschließt und auch die Nachkommen erfasst

Gewillkürte Erbfolge

§ 552

§§ 552-553

Letztwillige Verfügung

Verzicht auf den Begriff “Kodizill"

§ 553

§ 655

Auslegung letztwilliger Verfügungen

Allgemeine Auslegungsregeln für letztwillige Verfügungen; Verankerung der Andeutungstheorie

§ 554

§ 554

Einsetzung eines einzigen Erben

Keine

§ 555

§ 555

Einsetzung mehrerer Erben

Keine

§ 556

§ 556

Einsetzung mehrerer Erben

Keine

§ 557

§ 557

Einsetzung mehrerer Erben

Keine

§ 558

§ 558

Einsetzung mehrerer Erben

Keine

§ 559

§ 559

Einsetzung mehrerer Erben

Klarstellung, dass es sich um Zweifelsregeln handelt

§ 560

§§ 560-562

Anwachsung

Anwachsung als generelle Zweifelsregel bei Verfügung über die gesamte Verlassenschaft (auch zugunsten bestimmt eingesetzter Erben); Klarstellung, dass es mangels Anwachsung zur gesetzlichen Erbfolge kommt

§ 563

§ 563

Anwachsung

Klarstellung, dass höchstpersönliche Pflichten des eingesetzten Erben von der Anwachsung nicht umfasst sind

§ 564

§ 564

Höchstpersönliche Willenserklärung

Keine

§ 565

§ 565

Bestimmtheit und Mangelfreiheit

Keine

§ 566

Testierfähigkeit

Definition entsprechend der Rechtspraxis

§ 567

§ 566

Testierfähigkeit

Keine

§ 568

Beschränkung auf bestimmte Testamentsformen bei Sachwalterschaft

Entfallen

§ 568

§ 567

Testierfähigkeit

Keine

§ 569

§ 569

Alter

Keine

§ 570

§ 570

Irrtum

Keine

§ 571

§ 571

Fehlbezeichnung

Keine

§ 572

§ 572

Motivirrtum

Betonung, dass das Motiv in der Verfügung angeführt werden muss; Festhalten am Motiv als alleinigem Grund des Willens

§ 573

Testierfähigkeit von Ordensleuten

Entfallen mangels Anwendungsbereichs

§ 575

§ 575

Zeitpunkt für Gültigkeitsprüfung

Keine

§ 576

§ 576

Zeitpunkt für Gültigkeitsprüfung

Keine

§ 577

§ 577

Formarten

Keine

§ 578

§ 578

Eigenhändige Verfügung

Keine

§ 579

§ 579

Fremdhändige Verfügung

Modernisierung der Definition (nicht eigenhändig geschrieben); Verschärfung der Formerfordernisse (Bekräftigung durch eigenhändig geschriebenen Zusatz; gleichzeitige Anwesenheit aller drei Zeugen bei Unterfertigung und Bekräftigung; nähere Angaben zur Identität der Zeugen auf der Urkunde)

§ 580

§§ 580-581

Fremdhändige Verfügung

Keine

§ 581

§§ 587-588

Gerichtliche Verfügung

Keine

§ 582

§§ 589-590

Gerichtliche Verfügung

Keine

§ 583

Notarielle Verfügung

Ausdrücklicher Verweis auf die Vorschriften der NO

§ 584

§ 597

Nottestament

Klarstellung, dass der berechtigte Eindruck einer Notsituation ausreichend ist; Wegfall der Gültigkeit des Nottestaments hebt auch den dadurch erfolgten Widerruf einer früheren letztwilligen Verfügung auf

§ 585

§ 582

Verweise

Keine

§ 586

§§ 583, 1248

Gemeinschaftliche Verfügung

Vermutung der “Wechselbezüglichkeit" der Verfügung (Widerruf der gegenseitigen Erbeinsetzung durch einen Teil lässt auf Widerruf durch den anderen schließen)

§ 587

§ 591

Zeugen

Zulassung mündiger Minderjähriger als Zeugen (nur) beim Nottestament

§ 588

§ 594

Zeugen

Modernisierung der Definition der von der Zeugenschaft ausgeschlossenen Personen; Erweiterung um Lebensgefährten und deren Angehörige, gesetzliche Vertreter, Vorsorgebevollmächtigte, Organe, Gesellschafter, Machthaber sowie Dienstnehmer

§ 589

§ 596

Zeugen

Keine

§ 590

§ 581 lS

Zeugen

Keine

§ 591

§ 595

Zeugen

Keine

§ 601

§ 601

Formungültigkeit

Keine

§ 602

§ 602

Erbverträge

Keine

§ 603

§ 956

Schenkung auf den Todesfall

Wirksamkeit als Vertrag bei Einhaltung der Notariatsaktspflicht und Fehlen eines Widerrufsrechts; Erfordernis eines ausdrücklichen Widerrufsverzichts und der Aushändigung einer Urkunde an den Geschenknehmer entfällt

Ersatz- und Nacherbschaft

§ 604

§ 604

Ersatzerbschaft

Klarstellung, dass auch für gesetzliche Erben Ersatzerben bestellt werden können und Ersatzerben Anwachsungsberechtigten vorgehen

§ 605

Ersatzerbschaft

Entfallen

§ 605

§ 779 Abs 1

Ersatzerbschaft

Keine

§ 606

§ 606

Ersatzerbschaft

Keine

§ 607

§ 607

Ersatzerbschaft

Keine

§ 608

§ 608

Nacherbschaft

Anführung des Todes des Vorerben als typischen Nacherbfall

§ 609

Nacherbschaft

Definition der Nacherbschaft auf den Überrest

§ 609

Nacherbschaft

Entfallen

§ 610

§ 610

Nacherbschaft

Klarstellung, dass von der Umdeutung von Testieranordnungen in Nacherbschaften nicht nur Ver-, sondern auch Gebote erfasst sind; Betonung, dass es sich um Zweifelsregeln handelt

§ 611

§ 611

Nacherbschaft

Definition der Zeitgenossen als natürliche Personen, die bei Errichtung der Nacherbschaft bereits gezeugt oder geboren sind

§ 612

§ 612

Nacherbschaft

Keine

§ 613

§ 613

Nacherbschaft

Übernahme der hM zur Rechtsstellung des Vorerben in das Gesetz

§ 614

§ 614

Auslegung einer Ersatz- oder Nacherbschaft

Klarstellung, dass die Zweifelsregel auch für die Frage gilt, ob überhaupt eine Ersatz- bzw Nacherbschaft angeordnet worden ist

§ 615

§ 615

Erlöschen einer Ersatz- oder Nacherbschaft

Keine

§ 616

§ 616

Erlöschen einer Ersatz- oder Nacherbschaft

Keine

§ 617

§ 617

Erlöschen einer Ersatz- oder Nacherbschaft

Klarstellung, dass es sich um Zweifelsregeln handelt und auch Adoptivkinder erfasst sind

§ 646

Stiftungen

Entfallen mangels normativen Gehalts

Vermächtnisse

§ 647

§ 647

Berufung zum Vermächtnisnehmer

Allgemeine Regelung der Berufungsgründe und der ansonsten anwendbaren Bestimmungen

§ 648

§ 648

Erbe und Vermächtnisnehmer

Ausführlichere Regelung; Definitionen und Zweifelsregeln zu Voraus- und Hineinvermächtnissen; Regelung der Vorgangsweise bei Diskrepanzen zwischen Erbquoten und Sachzuweisungen

§ 649

§ 649

Vermächtnisschuldner

Solidarhaftung der Miterben nach außen als Zweifelsregel

§ 650

§ 650

Untervermächtnis

Keine

§ 651

§ 651

Verteilungsvermächtnis

Keine

§ 652

§ 652

Ersatz- und Nachvermächtnis

Keine

§ 653

§§ 653, 662 S 3

Gegenstand eines Vermächtnisses

Verzicht auf die Einschränkung, dass nur Sachen mit “Wert" vermacht werden können

§ 654

§ 654

Unmöglichkeit

Ausdrückliche Regelung

§ 656

§ 656

Gattungsvermächtnisse

Keine

§ 657

§ 657

Gattungsvermächtnisse

Keine

§ 658

§ 658

Gattungsvermächtnisse

Keine

§ 659

§ 659

Gattungsvermächtnisse

Keine

§ 660

§ 660

Vermächtnis einer bestimmten Sache

Regelung des Wahlvermächtnisses

§ 661

§ 661

Vermächtnis einer bestimmten Sache

Keine

§ 662

§ 662

Vermächtnis einer fremden Sache

Keine

§ 663

§ 663

Vermächtnis einer Forderung

Übernahme der hM, nach der es sich beim Befreiungsvermächtnis nicht um einen automatisch eintretenden Schulderlass, sondern um die Verpflichtung des Erben zum Erlass der Schuld handelt

§ 664

§ 664

Vermächtnis einer Forderung

Keine

§ 665

§ 665

Vermächtnis einer Forderung

Keine

§ 666

§ 666

Vermächtnis einer Forderung

Klarstellung, dass es sich um eine Zweifelsregel handelt

§ 667

§ 667

Vermächtnis einer Forderung

Klarstellung, dass es sich um eine Zweifelsregel handelt

§ 668

Vermächtnis einer Forderung

Entfallen

§ 672

§§ 672-673

Unterhaltsvermächtnis

Klarstellung, dass es sich um Zweifelsregeln handelt; bisherige Lebensverhältnisse als Unterhaltsmaß; Übernahme der von der Rsp entwickelten Auslegungsregeln zur Dauer des vermachten Unterhalts

§ 673

§§ 672-673

Ausbildungsvermächtnis

Ersetzung des Erziehungs- durch das Ausbildungsvermächtnis, das im Zweifel auch den Unterhalt umfasst, wenn eine Erwerbstätigkeit während der Ausbildung nicht zumutbar ist

§ 674

§ 674

Vermächtnis der Möbel und des Hausrats

Keine

§ 675

§ 675

Vermächtnis eines Behältnisses

Keine

§ 676

§ 676

Vermächtnis eines Behältnisses

Klarstellung, dass es sich um eine Zweifelsregel handelt

§ 677

Vermächtnis eines Behältnisses

Entfallen

§ 678

Vermächtnis von Juwelen, Schmuck, Putz

Entfallen

§ 679

Vermächtnis von Gold, Silber, Wäsche, Equipage

Entfallen

§ 680

Vermächtnis der Barschaft

Entfallen

§ 677

Pflegevermächtnis

Regelung des neuen gesetzlichen Pflegevermächtnisses, das nahe stehenden Personen, die den Verstorbenen vor seinem Tod gepflegt haben, unter bestimmten Voraussetzungen zusteht

§ 678

Pflegevermächtnis

§ 681

§ 681

Auslegung bestimmter Begriffe

Keine

§ 682

§ 682

Auslegung bestimmter Begriffe

Keine

§ 683

§ 683

Auslegung bestimmter Begriffe

Keine

§ 684

§§ 684, 688 S 2

Anfallstag und Erwerbsvoraussetzungen

Keine

§ 685

§ 685

Fälligkeit

Fälligkeit von Vermächtnissen mit Erbanfall; “reine Stundung" von Geldvermächtnissen und Vermächtnissen von Sachen, die sich nicht in der Verlassenschaft befinden, um ein Jahr (Verzugszinsen fallen an)

§ 686

§ 686

Fälligkeit

Keine

§ 687

§ 687

Fälligkeit

Keine

§ 688

§ 688

Sicherstellung

Keine

§ 689

§ 689

Frei werdendes Vermächtnis

Keine

§ 690

§ 690

Erschöpfung der Verlassenschaft

Keine

§ 691

§ 691

Erschöpfung der Verlassenschaft

Übernahme der hL, nach der vermachter Unterhalt mit dem Tod des Erblassers (Erbfall) gebührt

§ 692

§ 692

Überschuldung der Verlassenschaft

Keine

§ 693

§ 693

Überschuldung der Verlassenschaft

Keine

§ 694

§ 693

Überschuldung der Verlassenschaft

Keine

§ 694

Beiträge zu öffentlichen Anstalten

Entfallen wegen Gegenstandslosigkeit

Einschränkung und Aufhebung des letzten Willens

§ 695

§ 695

Allgemeines

Betonung des nicht taxativen Charakters der Aufzählung der Einschränkungsmöglichkeiten

§ 696

§ 696

Bedingung

Keine

§ 697

§§ 697, 698

Bedingung

Ausdehnung der Nichtigkeitsanordnung auf völlig unbestimmte Bedingungen; Konkretisierung der “unerlaubten" Bedingungen als “gesetz- oder sittenwidrige" Bedingungen

§ 698

§ 698

Bedingung

Keine

§ 699

§ 699

Bedingung

Keine

§ 700

Eheverbot

Entfallen (Bedingung der Nichtverehelichung fällt aber weiterhin unter die unwirksamen sittenwidrigen Bedingungen: RV 688 BlgNR 25. GP 18)

§ 701

§ 701

Erfüllung zu Lebzeiten

Keine

§ 702

§ 702

Erfüllung durch Nachberufene

Keine

§ 703

§ 703

Aufschiebende Bedingung

Keine

§ 704

Zeitpunkt

Entfallen

§ 705

§ 705

Befristung

Keine

§ 706

§ 706

Befristung

Keine

§ 707

§ 707

Vorberechtigung

Keine

§ 708

§ 708

Nachberechtigung

Keine

§§ 709-710

§§ 709-710

Auflage

Klarstellung, dass die Verletzung der Erfüllungspflicht nur im Zweifel und bei Verschulden wie eine auflösende Bedingung wirkt

§ 711

§ 711

Auflage

Keine

§ 712

§§ 712, 720

Strafvermächtnis und Bestreitungsverbot

Keine

§ 713

§ 713

Errichtung eines späteren Testaments

Übernahme der hL zu den Auswirkungen auf eine frühere letztwillige Verfügung ohne Erbeinsetzung (im Zweifel wird diese aufgehoben, wenn mit dem späteren Testament über die gesamte Verlassenschaft verfügt wird)

§ 714

§ 714

Errichtung einer späteren sonstigen letztwilligen Verfügung

Keine

§ 715

§ 715

Errichtung einer späteren sonstigen letztwilligen Verfügung

Keine

§ 716

§ 716

Erklärung der Unabänderlichkeit

Keine

§ 717

§ 717

Widerruf

Keine

§ 718

§ 718

Widerruf

Keine

§ 719

§ 719

Widerruf

Keine

§ 721

§ 721

Widerruf

Keine

§ 722

§ 722

Widerruf

Keine

§ 723

§ 723

Widerruf

Klarstellung, dass eine frühere mündliche gerichtliche oder notarielle Verfügung mit der Vernichtung eines späteren schriftlichen Willens wiederauflebt

§ 724

§§ 724-725

Vermuteter Widerruf

Klarstellung, dass jedes Handeln des Verstorbenen, das zum Erlöschen der vermachten Forderung geführt hat, im Zweifel als Widerruf des Vermächtnisses zu deuten ist; Übernahme der hM, nach der nicht nur der Verlust im Weg der gerichtlichen Exekution, sondern auch der Verwaltungsexekution die Wirksamkeit des Vermächtnisses unberührt lässt

§ 725

Verlust der Angehörigenstellung

Vermutung des Widerrufs von Verfügungen zugunsten des Ehegatten, eingetragenen Partners, Lebensgefährten oder eines Angehörigen nach dem Ende der Partnerschaft bzw der Beseitigung des Verwandtschaftsverhältnisses sowie nach Einleitung des Scheidungs-, Aufhebungs- bzw Abstammungsverfahrens

§ 726

§ 726 S 1-2

Ausfall der eingesetzten Erben

Keine

Gesetzliche Erbfolge

§ 727

§ 727

Fälle

Keine

§ 728

§ 728

Fälle

Keine

§ 729

§ 729

Verkürzter Pflichtteil und Folgen einer Enterbung

Vermutung, dass die Entziehung des Pflichtteils auch die Entziehung des gesetzlichen Erbteils umfasst; Eintritt der Nachkommen der enterbten Person, auch wenn diese den Verstorbenen überlebt hat

§ 730

§ 730

Gesetzliche Erben

Keine

§ 731

§ 731

Erbrecht der Verwandten

Keine

§ 732

§ 732

Kinder

Keine

§ 733

§ 733

Kinder

Keine

§ 734

§ 734

Kinder

Keine

§ 735

§ 735

Eltern und ihre Nachkommen

Keine

§ 736

§ 736

Eltern und ihre Nachkommen

Abstellen auf “gemeinsame" (etwa auch adoptierte) statt “gemeinschaftlich erzeugte" Kinder

§ 737

§ 737

Eltern und ihre Nachkommen

Keine

§ 738

§ 738

Großeltern und ihre Nachkommen

Keine

§ 739

§ 739

Großeltern und ihre Nachkommen

Keine

§ 740

§ 740

Großeltern und ihre Nachkommen

Keine

§ 741

§ 741

Urgroßeltern

Keine

§ 742

§ 750

Mehrfache Verwandtschaft

Keine

§ 743

§ 751

Ausschluss von entfernten Verwandten

Keine

§ 744

§ 757

Erbrecht des Ehegatten und eingetragenen Partners

Stärkung des Erbrechts: nun steht dem Ehegatten oder eingetragenen Partner bereits neben Geschwistern und Großeltern die volle Verlassenschaft zu; Klarstellung, dass der Anteil eines vorverstorbenen Elternteils dem Ehegatten bzw eingetragenen Partner und nicht dem anderen Elternteil zufällt

§ 745

§ 758

Gesetzliches Vorausvermächtnis

Erweiterung auf den Lebensgefährten (Befristung der Rechte auf ein Jahr)

§ 746

§ 759

Auflösung der Ehe oder eingetragenen Partnerschaft

Klarstellung, dass das gesetzliche Erbrecht mit der Auflösung unabhängig vom Verschulden endet; Neuregelung des Falls, dass der Erblasser während des anhängigen Aufteilungsverfahrens verstirbt (Erbrecht bleibt unberührt, es sei denn, es wurde bereits eine Vereinbarung über die Aufteilung des ehelichen Vermögens getroffen)

§ 747

§ 796

Unterhaltsanspruch

Keine

§ 748

Außerordentliches Erbrecht des Lebensgefährten

Außerordentliches Erbrecht bei Fehlen gesetzlicher Erben (also vor Vermächtnisnehmern und Bund)

§ 749

§ 726 S 3

Außerordentliches Erbrecht der Vermächtnisnehmer

Keine

§ 750

§ 760

Aneignung durch den Bund

Ersatzregelung für § 29 IPRG: Ersetzung eines ausländischen durch den österreichischen Staat als Aneignungsberechtigten

§ 751

§ 761

Abweichungen von der allgemeinen Erbfolge

Hinweis auf Sondererbfolge bei geistlichen Personen mangels Anwendungsbereichs entfallen

§ 752

§ 790 S 1, § 792 S 1

Anrechnung beim Erbteil

Regelung der Form für Anrechnungsanordnungen und -vereinbarungen; Schriftform für Anrechnungsvereinbarung; Notariatsaktsform bei nachträglichem Abschluss (als Erbverzicht)

§ 753

§ 790 S 2

Anrechnung beim Erbteil

Schriftform für Anrechnungsvereinbarung

§ 754

Anrechnung beim Erbteil

Klarstellung, dass sich auch Nachkommen Schenkungen an einen Vorfahren auf Verlangen anrechnen lassen müssen

§ 791

Anrechnung beim Erbteil

Entfallen

§ 755

§ 793

Rechenmethode

Regeln für die Berechnung und Bewertung bei der Anrechnung

Pflichtteil und Anrechnung auf den Pflichtteil

§ 756

§ 764

Pflichtteilsberechtigung

Verzicht auf den Begriff “Noterbe"

§ 757

§§ 762-763

Pflichtteilsberechtigung

Aufzählung der abstrakt pflichtteilsberechtigten Personen (Ehegatte, eingetragener Partner, Kinder und Kindeskinder); Eltern, Großeltern und Urgroßeltern verlieren ihr Pflichtteilsrecht

§ 758

§ 767

Pflichtteilsberechtigung

Regelung der konkreten Pflichtteilsberechtigung

§ 759

§ 765

Höhe

Keine

§ 766

Höhe

Entfallen

§ 760

§ 767

Höhe

Neuregelung des Zuwachses an andere Pflichtteilsberechtigte

§ 761

§ 774 S 1

Leistung und Deckung

Leistung in Geld; Möglichkeit der Leistung durch Zuwendung auf den Todesfall oder Schenkung unter Lebenden; Vermutung, dass mit dem Setzen auf den Pflichtteil ein Geldanspruch und kein Vermächtnis zugewendet wird

§ 762

§ 774 S 2-3

Bedingungen und Belastungen

Bedingungen und Belastungen von Zuwendungen bzw Schenkungen, die der Verwertung entgegenstehen, schließen nicht die Eignung zur Pflichtteilsdeckung aus, sondern sind bei der Bewertung zu berücksichtigen

§ 763

§ 775

Geldpflichtteil

Ergänzung in Geld bei nicht vollständiger Deckung durch Zuwendung oder Schenkung

§ 764

§ 783

Pflichtteilsschuldner

Klarstellung, dass die Haftung jedenfalls mit dem Wert der Verlassenschaft begrenzt ist; Ausnahme von der Beitragspflicht auf das gesetzliche Vorausvermächtnis des Lebensgefährten und das Pflegevermächtnis erweitert

§ 765

Anfall und Fälligkeit

Fälligkeit mit dem Tod; “reine" Stundung des Geldpflichtteils auf ein Jahr (Verzugszinsen fallen an)

§ 766

Stundung

Möglichkeit des Erblassers, eine Stundung oder Ratenzahlung des Pflichtteils auf höchstens 5 Jahre anzuordnen; Verlängerung durch Gericht auf maximal 10 Jahre möglich

§ 767

Stundung

Anordnung einer Stundung oder Ratenzahlung durch das Gericht auf Verlangen des Pflichtteilsschuldners

§ 768

Sicherstellung

Antrag auf Sicherstellung des Pflichtteils oder Änderung einer Stundungsregelung; Informationspflichten der Beteiligten

§ 769

Enterbung

Allgemeine Definition

§ 770

§§ 768-770

Enterbungsgründe

Neuregelung und Erweiterung des Enterbungsgründe; Entfall des Enterbungsgrundes der “anstößigen Lebensart"

§ 771

§ 773

Enterbungsgründe

Keine

§ 772

Erklärung

Ausdrückliche Zulassung einer stillschweigenden Enterbung durch Übergehen; Wirksamkeit wird an die Ursächlichkeit des Enterbungsgrundes gebunden

§ 773

§ 772

Widerruf und Verzeihung

Ausdrückliche Zulassung eines stillschweigenden Widerrufs; Möglichkeit der Verzeihung durch einen nicht mehr testierfähigen Erblasser

§ 774

§§ 771, 782

Beweislast

Vermutung der Ursächlichkeit eines damals vorliegenden Enterbungsgrundes für die Enterbung

§ 775

§§ 775-781

Enterbung ohne Grund und Übergehung

Anpassung der Vermutungsregel bei unbekannten Kindern

§ 776

§ 773a

Pflichtteilsminderung

Neuformulierung und Erweiterung des Rechts auf Pflichtteilsminderung; fehlendes Naheverhältnis über “längeren Zeitraum" (RV 688 BlgNR 25. GP 31: mindestens 20 Jahre) vor dem Tod reicht aus; Ausschluss, wenn der Verstorbene den Kontakt grundlos gemieden oder berechtigten Anlass für den fehlenden Kontakt gegeben hat; Möglichkeit einer stillschweigenden Minderung durch Übergehen

§ 777

§ 795

Unterhalt

Keine

§ 778

§ 784

Ermittlung und Berechnung

Maßgeblichkeit des Todestags für die Bewertung; Anspruch des Pflichtteilsberechtigten auf die gesetzlichen Zinsen ab diesem Zeitpunkt

§ 779

§§ 784, 786

Ermittlung und Berechnung

Klarstellung, dass Erbgangsschulden von vornherein zu den Passiva zählen

§ 780

§ 787

Anrechnung von Zuwendungen auf den Todesfall

Modernisierung der Anrechnungsregeln; Bewertung zum Todeszeitpunkt

§ 781

§§ 785, 787 ff

Hinzu- und Anrechnung von Zuwendungen unter Lebenden

Umfassende Neuregelung

§ 782

§ 785

Schenkungen an nicht pflichtteilsberechtigte Personen

Übernahme der Vermögensopfertheorie

§ 783

§ 785

Schenkungen an Pflichtteilsberechtigte

Neuregelung des Antragsrechts

§ 784

§ 785 Abs 3

Ausnahmen

Keine

§ 785

Ausnahmen

Erlass der Anrechnung durch letztwillige Verfügung oder Vereinbarung; Formvorschriften

§ 786

Auskunftsanspruch

Auskunftsanspruch des Pflichtteilsberechtigten gegen Verlassenschaft, Erben und Geschenknehmer

§ 787

Rechenmethode

Neuregelung der Berechnungsmethode für die Hinzu- und Anrechnung

§ 788

§ 794

Bewertung der Schenkung

Wert in dem Zeitpunkt, in dem die Schenkung wirklich gemacht wurde (Vermögensopfer), als Ausgangspunkt; Aufwertung mit dem VPI auf den Todeszeitpunkt

§ 789

§ 951

Haftung des Geschenknehmers

Anteilige Haftung mehrerer Geschenknehmer

§ 790

§ 952

Haftung des Geschenknehmers

Möglichkeit der Stundung oder Ratenzahlung des Fehlbetrags

§ 791

§ 951

Haftung des Geschenknehmers

Haftungsfreistellung in Höhe des hypothetischen Pflichtteils im Fall des Verzichts auf den Pflichtteil oder der Ausschlagung der Erbschaft

§ 792

§ 785 Abs 3

Haftung des Geschenknehmers

Ausdrücklicher Ausschluss der Haftung eines im Schenkungszeitpunkt nicht abstrakt pflichtteilsberechtigten Geschenknehmers, wenn die Schenkung mehr als zwei Jahre vor dem Tod wirklich gemacht wurde (Vermögensopfer)

Erwerb einer Erbschaft

§ 797

§§ 797-798

Einantwortungsprinzip

Keine

§ 798

§ 798a

Überlassung der Verlassenschaft

Klarstellung, dass auch die Ermächtigung zur Übernahme nach § 153 Abs 2 AußStrG ein Erwerbstitel ist

§ 799

§ 799

Erbantrittserklärung

Keine

§ 800

§ 800

Erbantrittserklärung

Keine

§ 801

§ 801

Erbantrittserklärung

Keine

§ 802

§ 802

Erbantrittserklärung

Keine

§ 803

§ 803

Berechtigung zum Antritt oder zur Ausschlagung der Erbschaft

Übernahme der hL zur Unwirksamkeit von Einschränkungen des Wahlrechts

§ 804

§ 804

Inventarisierung auf Antrag eines Pflichtteilsberechtigten

Keine

§ 805

§ 805

Ausschlagung der Erbschaft

Keine

§ 806

§ 806

Widerruf

Klarstellung, dass auch die Ausschlagung unwiderruflich ist

§ 807

§ 807

Inventar

Keine

§ 808

§ 808

Sonstiges

Klarstellung, dass die Erbschaft nicht unter dem Vorbehalt des Pflichtteils ausgeschlagen werden kann

§ 809

§ 809

Übertragung des Erbrechts

Keine

§ 810

§ 810

Verwaltung

Keine

§ 811

§ 811

Sicherstellung und Befriedigung der Gläubiger

Klarstellung, dass es sich nicht um eine Aufgabe des Verlassenschaftsgerichts, sondern um eine Aufgabe des Vertreters der Verlassenschaft handelt

§ 812

§ 812

Absonderung

Objektive Gefährdung als Voraussetzung; Klarstellung, dass nur der wertmäßig erforderliche Teil abzusondern ist und die Absonderung durch eine angemessene Sicherheitsleistung abgewendet oder aufgehoben werden kann, die auch aus der Verlassenschaft stammen kann

§ 813

§ 813

Aufforderung der Gläubiger

Keine

§ 814

§ 814

Aufforderung der Gläubiger

Keine

§ 815

§ 815

Aufforderung der Gläubiger

Keine

§ 816

§ 816

Testamentsvollstrecker

Keine

§ 817

§ 817

Nachweis der Testamentserfüllung

Keine

§ 818

Abgabenentrichtung

Entfallen

§ 819

§ 819

Einantwortung

Keine

§ 820

§ 820

Haftung mehrerer Erben

Keine

§ 821

§ 821

Haftung mehrerer Erben

Differenzierung zwischen teilbaren und unteilbaren Schulden

§ 822

Teileinantwortung

Entfallen

§ 823

§ 823

Erbschafts- und Aneignungsklage

Klarstellung, dass die Regeln auch für die Aneignungsklage des Staats (bisher Heimfälligkeitsklage) gelten

§ 824

§ 824

Erbschafts- und Aneignungsklage

Keine

Weitere Regelungen

§§ 951-952

Herausgabepflicht des Geschenknehmers

Andernorts geregelt

§ 956

Schenkung auf den Todesfall

Andernorts geregelt

§ 1205

§ 1205

GesbR

Keine

§ 1248

Wechselseitiges Testament

Andernorts geregelt

§ 1249

§ 1249

Erbverträge

Klarstellung des Formerfordernisses der Notariatsaktspflicht

§ 1250

Erbverträge

Entfallen

§§ 1251 ff

§§ 1251 ff

Erbverträge

Keine

§§ 1278 ff

§ 1278 ff

Erbschaftskauf

Keine

§ 1487a

§§ 1487-1487a

Verjährung

Einheitliche Regelung der Verjährungsfrist mit einer kenntnisabhängigen dreijährigen Frist und einer ab dem Tod laufenden absoluten 30-jährigen Frist

§ 1503 Abs 7

Übergangsregelungen

Inkrafttreten mit 1. 1. 2017

 



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