Die Idee einer europäischen Integration im Anschluss an die Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs war mit unterschiedlichen Vorstellungen verbunden.1 Trotz der unterschiedlichen Vorstellungen, die die Diskussionen der damaligen Zeit geprägt haben, lassen sich doch zwei zentrale Aspekte hervorheben, die allen Personen und Organisationen gemeinsam waren, die für die Verwirklichung einer europäischen Integration eintraten. Nach den verheerenden Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs war klar, dass eine wie auch immer geartete europäische Gemeinschaft ganz wesentlich einen Beitrag zur Friedenssicherung leisten, vor allem eine Überbrückung des Gegensatzes zwischen Deutschland und Frankreich erreichen müsste. Dazu waren Anstrengungen auf vielen Gebieten, der Politik, der Kultur, der menschlichen Begegnung, notwendig. Allen war aber auch klar, dass das Ziel nur durch eine wirtschaftliche Kooperation der europäischen Staaten erreicht werden konnte. Und so ist die Gründung der ersten europäischen Gemeinschaft, der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS), gerade dem Ziel verpflichtet gewesen, einen Beitrag zur Friedenssicherung, insbesondere zur Aussöhnung zwischen Deutschland und Frankreich, zu leisten, wenngleich der Inhalt der Gemeinschaft ein ausschließlich ökonomischer war.2
